Riesenplanet Jupiter als Blickfang langer Winternächte
Jupiter befindet sich in diesem Jahr immer noch in den nördlichen Bereichen seiner Bahn, was lange, günstige Beobachtungsmöglichkeiten der veränderlichen, rasch rotierenden Atmosphäre des Riesenplaneten bietet. Wie die Zusatzgrafik beeindruckend zeigt, sind in mittleren Teleskopen sehr interessante Details in den oberen Wolkenschichten der Jupiteratmosphäre zu beobachten. Zur Verfolgung der Umläufe seiner vier hellen Monde reicht schon ein Fernglas. Dabei sind für ein halbes Jahr nicht nur die normalen Jupitermonderscheinungen sichtbar, nämlich Monde und deren Schatten vor und auf der Jupiterscheibe sowie Bedeckungen bzw. Verfinsterungen durch die Jupiterscheibe. Zusätzlich können mit den Teleskopen der Volkssternwarte auch gegenseitige Bedeckungen und Verfinsterungen der Monde untereinander beobachtet werden. Das ist nur alle sechs Jahre der Fall, denn dann schauen wir von der Erde aus auf die Kante des Systems der vier großen Jupitermonde. Die Venus verlängert ihre Sichtbarkeit als Abendstern erheblich und wird Ende des Monats zum strahlenden, nach Sonne und Mond hellsten Himmelsobjekt. Im Teleskop ist sie noch als kleine vollbeleuchtete Scheibe zu sehen Um den 11. Januar herum steht sie weniger als 1° nördlich vom erheblich schwächeren Merkur in der Abenddämmerung. Wie die kleine Grafik zeigt, ergänzt der rote Planet Mars die beiden helleren Planeten zu einem auffälligen Trio. Merkur kann etwa ab dem 5. Januar mit der helleren Venus als Aufsuchhilfe dicht über dem Südwesthorizont aufgefunden werden, da beide sonnennahe Planeten im Gesichtsfeld eines Fernglases gleichzeitig gesehen werden können. Beide Planeten sind dann in der Abenddämmerung bis zu ihrem Verschwinden unter dem Horizont zu sehen. Im Teleskop erscheint er Mitte des Monats halb beleuchtet. Eine Woche später verschwindet der selten sichtbare Planet in der hellen Abenddämmerung. Der Planet Mars verkürzt seine Sichtbarkeitsdauer am Abendhimmel nur unwesentlich, während er von der schnelleren Venus verfolgt wird. Im Südosten kann der Ringplanet Saturn am Morgenhimmel aufgefunden werden. Vor Beginn der Morgendämmerung kann man jetzt wieder im Teleskop das wunderschöne Ringsystem und die Bewegungen der helleren Monde des Planeten anschauen
Am Vormittag des 4. Januar steht unser Heimatplanet im sonnennächsten Punkt seiner elliptischen Jahresbahn um die Sonne. Dabei ist ihr Abstand um 5 Mio. km geringer als im Juli, was immerhin ca. 17 Sekunden Unterschied in der Lichtlaufzeit ausmacht und die Sonnenscheibe um 7% größer erscheinen lässt. Für die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen ist allerdings die Neigung der Erdachse gegen die Bahnebene der Jahresbahn um die Sonne verantwortlich. Im Januar gewinnt die Sonne langsam nördlichere Positionen, wodurch die Tageslänge im Monatsverlauf um etwa eine Stunde zunimmt.
In den ersten Tagen des neuen Jahres beeindruckt die Helligkeit des hoch am Himmel stehenden Mondes. In der Nacht vom 7. zum 8. Januar geht der fast volle Mond südlich am hellen Jupiter vorbei. Am Morgen des 16. Januar steht die abnehmende Mondsichel nördlich vom Planeten Saturn. Dagegen die extrem schmale zunehmende Mondsichel findet man am 21. Januar nahe beim Planeten Merkur. Zwei Tage später steht er mit prachtvollem Erdlicht in der Nähe von Mars.
Am frühen Morgen des 4. Januar sind die Sternschnuppen des zweitstärksten Meteorstroms des Jahres zu sehen. Allerdings werden nur die hellsten sichtbar, da das sehr helle Mondlicht stört. Dieser Strom ist erst seit 1800 bekannt und wird auf die Freisetzung vieler kleiner Staubteilchen durch einen Kleinplaneten zurückgeführt.
Allmählich verändert sich der Charakter des Sternhimmels zur in der Grafik angegeben Zeit. Die Wintersternbilder rücken mit ihren vielen auffällig hellen Sternen, deren Farben mit dem bloßen Auge unterschieden werden können, zur abendlichen Beobachtungszeit zunehmend in die beste Beobachtungsposition in Richtung Süden. Im bekannten Sternbild Orion ist unterhalb der drei markanten Gürtelsterne das sogenannte „Schwertgehänge“ des Himmelsjägers bei guter Sicht erkennbar. Eine verwaschene Aufhellung, die sich im Fernglas oder einem Teleskop als eine bizarre Struktur mit Nebelcharakter und eingebetteten Sternen zeigt, ist die Sternentstehungsregion M 42 bzw. der große Orionnebel. Hierbei handelt es sich um einen sich bildenden Sternhaufen, in dem viele junge Sterne und Prototerne auf engstem Raum zusammen stehen. Durch dieses Sternbild zieht sich auch die Milchstraße als Band von Südost weiter durch die beiden Sternbilder Fuhrmann und Perseus im Zenit bis zum Nordwesthorizont. Sie ist bis zum Auftauchen des Mondes am Abendhimmel in den Abendstunden gut beobachtbar.