Partielle Sonnenfinsternis: ein spektakuläres Himmelsschauspiel zum Frühlingsanfang
Am Vormittag des 20. März tritt der Neumond vor die Sonnenscheibe und bedeckt diese für einen Zeitraum von mehr als 2 Stunden. Wie in der Zusatzgrafik gezeigt, beträgt um 10.45 Uhr der maximale Bedeckungsgrad bei dieser partiellen Finsternis für unsere Region etwas mehr als 75%. Das reicht zum Beobachten einer leichten Helligkeitsverringerung in der Umgebung. Nur im Bereich des Zentralpfades dieser Sonnenfinsternis, der auf den Färöer- und Spitzbergeninseln Festland überstreicht, ist die Sonne für mehr als zwei Minuten total verfinstert. Die Sonne selbst darf nur bei Verwendung von Sonnenfiltern und Sonnenfilterfolie beobachtet werden, da sonst Augenschäden bis zur vollständigen Erblindung eintreten werden. Auf Veranstaltungen der Volkssternwarte an diesem Tag wird unten hingewiesen. Für ältere Semester ist vielleicht ein Hinweis auf eine ähnliche Finsternis am 25. Februar 1961 interessant, die sie beobachten konnten (damals völlig unzureichend durch berußte Glasscheiben). Da Finsternisse einer Regelmäßigkeit folgen, Saroszyklus genannt, wiederholen sich alle 18 Jahre und etwa ein Monat gleichartige Finsternisse, allerdings um etwa 1000 km auf der Erde verschoben.
Der März ist meteorologisch der erste Frühlingsmonat, während astronomisch erst am 20. März um 23:57 Uhr die Sonnenscheibe auf ihrer scheinbaren Jahresbahn den Himmelsäquator von Süd nach Nord überschreitet. Die Bezeichnung Frühlings- Tagundnachtgleiche beschreibt dabei theoretisch die Beobachtungsbedingungen für Ereignisse am Sternhimmel. Am frühen Morgen des 29. März erfolgt zusätzlich die Umstellung auf die Sommerzeit (MESZ), wobei unsere Uhren von 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt werden.
Den zunehmenden Mond findet man am Monatsanfang in der Nähe von Jupiter und dem hellen Stern Regulus im Sternbild Löwe. Am 12. März steht der abnehmende Mond bei Saturn am Morgenhimmel. Am Tag der Finsternis zeigt sich ausnahmsweise der Neumond als dunkle Scheibe vor der Sonne. Während des folgenden Abends zeigt sich die sehr schmale zunehmende Mondsichel mit einem beeindruckenden Erdlicht dicht beim nicht mehr auffälligen Planeten Mars, am 22. März ist er bei der strahlend hellen Venus zu finden und zeigt ein eindrucksvolles Bild. Am 24. März befindet sich der Mond im sogenannten “Goldenen Tor der Ekliptik“ zwischen den beiden auffälligen Sternhaufen Plejaden = Siebengestirn und den Hyaden = Regengestirn mit dem hellen roten Riesenstern Aldebaran im Sternbild Stier. In den letzten Monatstagen schließlich zieht der zunehmende Mond ähnlich wie am Monatsanfang an Jupiter und Regulus vorbei.
In diesem Monat bleibt Planet Merkur für das bloße Auge unsichtbar. Venus gewinnt im März ständig größeren Abstand von der Sonne und ist am Abendhimmel strahlender Blickfang. Sie erscheint im Fernrohr zu fast 90% beleuchtet. Am Abend des 4. März erfolgt ein sehr enger Vorübergang der Venus am fernen Gasplaneten Uranus, der allerdings 10.000fach lichtschwächer erscheint und nur in lichtstarken Ferngläsern oder Teleskopen beobachtet werden kann. Mars am Abendhimmel wird zunehmend von der Sonne eingeholt und dementsprechend nur noch kurz in der fortgeschrittenen Dämmerung sichtbar. Er fällt endgültig als Beobachtungsobjekt aus. Auch Mars geht am Abend des 11.März dicht am fernen Planeten Uranus vorbei, wobei der Helligkeitsunterschied erheblich geringer ausfällt als bei Venus eine Woche zuvor. Jupiter steht nach Einbruch der Dunkelheit hoch in Südrichtung in bester Beobachtungssituation. Interessante Details seiner Atmosphäre sowie die verschiedenen Stellungen seiner vier hellen Monde sind in kleineren Teleskopen gut zu sehen. Dazu sind im März auch wieder gegenseitige Bedeckungen und Verfinsterungen dieser Monde im Teleskop zu verfolgen. Saturn erscheint immer früher über dem Südosthorizont in der Nähe des roten Überriesen Antares im Sternbild Skorpion. Ende des Monats kann der wunderbare Ringplanet mit mehreren seiner Monde schon kurz nach Mitternacht mit Teleskopen beobachtet werden.
Die Wintersternbilder sind mit ihren auffälligen hellen Sternen in die Westhälfte des Himmels gerückt, während die Frühlingssternbilder in der Osthälfte aufsteigen. Der strahlende Riesenplanet Jupiter findet sich im Sternbild Krebs, nicht weit vom offenen Sternhaufen „Krippe“, der ein interessantes Beobachtungsobjekt für Ferngläser ist.
Das auffällige Sternenband der Milchstraße zieht sich von Südwesten nach Norden. Im März in den Abendstunden gut beobachtbar. Außerdem kann bei sehr klarer Horizontsicht ohne störende „Lichtverschmutzung“ das Zodialkallicht als schwacher Lichtkegel vom Horizont in Richtung Venus und Mars nach Einbruch der Dunkelheit erspäht werden. Es ist reflektiertes Sonnenlicht von Staubteilchen in der Ebene der Planetenbahnen.