Sternenhimmel März 2025

Spektakulär: Zweimal Finsternisse und Planetenparade am Abend

von Reiner Boulnois, Volkssternwarte Marburg e.V.

Sternenhimmel März 2025Der gesamte Monat März gilt in den Statistiken der Meteorologen als der erste Frühlingsmonat, wobei der astronomische Frühlingsbeginn erst am 20. März exakt um 10:01 Uhr eintritt, wenn die Sonne auf ihrer Jahresbahn von Süd nach Nord den Himmelsäquator kreuzt. Dieser Schnittpunk im Tierkreissternbild Fische ist als Frühlingspunkt bekannt. Die Sonne tritt am 12. März aus dem Tierkreissternbild Wassermann in das der Fische über. Die Bezeichnung Frühlings- Tagundnachtgleiche beschreibt dabei nur theoretisch die Beobachtungsbedingungen am Sternhimmel auf der gesamten Oberfläche unseres Heimatplaneten. Denn schon am 18. März ist der sog. „Equilux-Tag“ mit jeweils genau 12 Stunden Sonne über bzw. unter dem Horizont erreicht. Die Sonnenstrahlen werden am Horizont auf dem Weg durch die Erdatmosphäre zum Lot hin gebrochen und dabei um einen scheinbaren Sonnendurchmesser angehoben. Am 30. März erfolgt die Umstellung auf die Sommerzeit (MESZ), wobei unsere Uhren um 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt werden; dieser Sonntag hat für uns daher nur 23 Stunden. Zu allen Zeitangaben in MEZ muss danach bis zum letzten Oktobersonntag, dem 26. Oktober, eine Stunde hinzugezählt werden.

Mondfinsternis am 14.03.2025 Am Morgen des 14. März lässt sich bei klarem Himmel über dem Westhorizont der Beginn einer totalen Mondfinsternis verfolgen, weil sich unser Erdtrabant langsam in den Schattenkegel der Erde bewegt. Ab 5.30 Uhr ist eine leichte Abschattung am nordöstlichen Rand des Vollmonds erkennbar, die sich bis zu seinem Verschwinden ausbreitet und vertieft, wenn er ab 6.10 Uhr in den Kernschatten der Erde eintaucht. Die Betrachtung des total verfinsterten Mondes ist später leider nur in westlicheren Regionen der Erde zu genießen. 

 

15 Partielle SonnenfinsternisTage später schiebt sich dann der Neumond mit der nicht beleuchteten Seite vor unsere in Südrichtung stehende Sonne. Dabei wird in der Zeit zwischen 11.22 Uhr  und 13.02 Uhr ein Bedeckungsgrad von maximal 17% im oberen Teil der Scheibe erreicht. Es wird kaum eine Verringerung der Helligkeit bemerkbar sein. Wegen dieses astronomischen Höhepunkts ist der Samstag 29. März durch die Vereinigung der Sternfreunde zum bundesweiten Astronomietag bestimmt worden.

Vorsicht bei der Sonnenbeobachtung !!! Nur durch geeignete Schutzfilter auf die Sonne blicken, die nur etwa ein Hunderttausendstel der Licht- und Wärmestrahlung passieren lassen. Beide Finsternisse können natürlich auch auf unserer Sternwarte beobachtet werden. Die Oberfläche der Sonne zeigt weiterhin eine sehr hohe Aktivität in Form von Sonnenflecken und Protuberanzen.

In diesem Monat findet man die schmale zunehmende Mondsichel erstmals am frühen Abend des 1. März um 19.00 Uhr zwischen den beiden recht weit getrennten auffälligen Planeten Merkur und Venus. Am frühen Abend des 6. März befindet sich der Halbmond weit nördlich vom strahlenden Jupiter, zwei Tage später nördlich vom roten Planeten Mars. Letztmals ist die schmale, jetzt abnehmende Mondsichel am Morgenhimmel des 26. März zu finden. Allerdings ist bei der partiellen Sonnenfinsternis am Mittag des 29. März der Mond indirekt als Neumond vor der Sonne und schon am Abend des 30. März die jetzt wieder zunehmende Mondsichel erstmals am frühen Abendhimmel sichtbar.

Im Monat März 2025 bleibt der sonnenferne Ringplanet  Saturn für das bloße Auge unsichtbar, da ihn die überstrahlende Sonne am 12. März überholt. Deswegen entgeht uns leider auch das Verschwinden des Saturnringsystems  am 23. März, wenn die Erde durch die sehr schmale Ringebene von Nord nach Süd wechselt.  Anstelle von Saturn kann man in der ersten Monatshälfte den sonnennahen Planeten Merkur am Abendhimmel über dem Westhorizont gut verfolgen. Am 9. März geht dieser weit südlich an Venus vorbei, die als Aufsuchhilfe dienen kann. 

Die Venus, unser innerer Nachbarplanet, durchläuft in den 6 Wochen um ihre untere Konjunktion am 23. März eine Periode hoher Dynamik. Einmal was ihre rückläufige Bewegung sehr weit nördlich an der Sonne vorbei betrifft, wobei sie an wenigen Tagen zumindest mit Ferngläsern bei klarer Horizontsicht sowohl als „Abendstern“ als auch am folgenden Morgen schon wieder als „Morgenstern“ aMond und Planeten im März 2025ufgespürt werden kann. Zum anderen was ihre Helligkeit (erst ab-, dann wieder zunehmend), ihre in Teleskopen sichtbare veränderliche Phase (von ab- bis zunehmend über extrem schmale, maximal große Venussichel über den Rand der südlichen Planetenscheibe) und ihre Sichtbarkeit betrifft. Strahlt Venus anfangs ab Sonnenuntergang noch drei Stunden am Abendhimmel, so verkürzt sich die Dauer dramatisch und Venus wird ab der Monatsmitte nur noch schwer wahrnehmbar sein. Um den 25. März kann man versuchen, sie als „Morgenstern“  über dem Osthorizont aufzuspüren.   

Unser äußerer roter Nachbarplanet Mars ist am Abendhimmel noch immer im nördlichsten Teil seiner Bahn nahe den beiden hellen Hauptsternen Castor und Pollux im Tierkreissternbild Zwillinge in seiner Bewegung gut zu verfolgen. Er ist aber wegen seines zunehmend größeren Abstands zur Erde als teleskopisches Beobachtungsobjekt nicht mehr attraktiv, da sowohl seine Helligkeit als auch die Größe der Planetenscheibe abnimmt. 

Der Riesenplanet Jupiter ist im März bis weit nach Mitternacht  immer noch ein attraktives Beobachtungsobjekt mit den Details in der Atmosphäre und den Konstellationen der vier hellen Jupitermonde.

 

Die Wintersternbilder sind weiter in die Westhälfte des Himmels gerückt. Mars im Sternbild der Zwillinge und Jupiter im Stier vergrößern die Anzahl der hellen Beobachtungsobjekte in diesem Bereich. In der Osthälfte steigen die Frühlingssternbilder auf. Mit Regulus, dem Hauptstern des Löwen, ist der erste der Sterne des Frühlingsdreiecks gut zu sehen. Das auffällige Sternenband der Milchstraße zieht sich von Süden nach Nordwesten und kann in den Abendstunden ohne Mondlicht bestaunt werden.