Sternenhimmel Februar 2025

Beeindruckende Planetenparade am Abendhimmel ist attraktives Beobachtungsobjekt

von Reiner Boulnois, Volkssternwarte Marburg

 

Sternenhimmel im Februar 2025 Im Monatsverlauf wechselt die Sonne auf ihrer Jahresbahn aus dem Tierkreissternbild Steinbock in  den Wassermann und gewinnt dabei langsam nördlichere Positionen, wobei die Tageslänge um mehr als 1 1/2 Stunden zunimmt. Dabei ist wegen der sogenannten Zeitgleichung, die u.a. durch die unterschiedliche scheinbare Bewegung je nach Entfernung zwischen Erde und Sonne bedingt ist,  am Abend zusätzlich eine Viertelstunde Sonnenscheindauer gewonnen. Weiterhin ist die Aktivität der Sonnenoberfläche im aktuellen Sonnenfleckenzyklus noch sehr hoch, so dass deren Beobachtung mit geeignetem Equipment viele Sonnenfleckengruppen und Protuberanzen erwarten lässt. So ließen sich ab Mitte Januar sogar mit bloßem Auge zwei riesige Sonnenfleckengruppen durch Sonnenschutzfolie über mehrere Tage hinweg bestaunen. 

Ab Monatsanfang ist von der beginnenden Abenddämmerung die interessante Veränderung der Mondsichel mit dem auffälligen Erdlicht über dem Westhorizont zu verfolgen. Dabei findet man gleich am 1. Februar unseren Erdtrabanten zwischen dem fernen Ringplaneten Saturn und dem fast im maximalen Glanz stehenden, dadurch mehr als 100fach leuchtstärkeren inneren Nachbarplaneten Venus. Nach seinem ersten Viertel am 5. Februar steht der Mond nahe dem „Siebengestirn“ am Abendhimmel. Am folgenden Abend findet man den zunehmenden Mond nördlich vom strahlenden Jupiter und Aldebaran, dem rötlich gefärbten Hauptsterns des Tierkreissternbilds Stier. Drei Tage später steht der zunehmende Mond dicht beim roten Planeten Mars. Der Vollmond steht dann am 12. Februar im Tierkreissternbild Löwe.  

In diesem Monat ist weiterhin bei klarer Horizontsicht in Richtung Südwesten zunächst die Planetenreihung Saturn, Venus, Jupiter und  Mars bis zum letzten Monatsdrittel zu bewundern. Danach verschwindet der Ringplanet Saturn in der ihn zunehmend überstrahlenden hellen Abenddämmerung, wird allerdings gleichzeitig von dem selten sichtbaren, jetzt aber erheblich auffälligeren sonnennahen Planeten Merkur ersetzt. Merkur überholt den dann nur noch im Fernglas wahrnehmbaren Ringplaneten Saturn am frühen Abend des 25. Februar. In diesem Monat lassen sich also alle fünf hellen Planeten, wenn auch nicht gleichzeitig, einfach am frühen Abendhimmel beobachten.

Der sonnennächste Planet Merkur taucht im letzten Monatsdrittel in der hellen Abenddämmerung am Westhimmel auf und dehnt die Dauer seiner Sichtbarkeit bis zum Monatsende erheblich aus. Daneben bleibt unser innerer Nachbarplanet Venus in diesem Monat für mehr als vier Stunden über dem Westhorizont ab der hellen Dämmerung ein strahlender Blickfang, der sich von uns aus betrachtet in seiner größten Helligkeit befindet. 

Planetenparade Februar 2025Unser „Abendstern“ kann bei klarem Himmel allerdings auch schon vor Sonnenuntergang freiäugig aufgefunden werden. Schon im Fernglas kann er  als von Abend zu Abend abnehmender, aber ständig wachsender Venussichel erkannt werden. Unser äußerer Nachbarplanet Mars ist auch jetzt noch nach seiner Oppositionsstellung zur Sonne sehr auffällig am Nachthimmel zu bestaunen, besonders auch wegen seiner rötlichen Färbung. Durch seine immer noch relativ geringen Entfernung von über 110 Mio. km von der Erde lässt die Größe der Planetenscheibe mit Amateurteleskopen viele Details der Marsoberfläche erkennen, etwa die Polhaube sowie hellere und dunklere Strukturen. Der Mars rotiert in etwa 24,5 Tagen um seine Achse, so dass nach einer langen Nacht vor seinem Untergang praktisch die Rückseite der abends beobachteten Marsoberfläche im Teleskop erscheint.

Mond und Planeten im Februar 2025 Jupiter ist den ganzen Monat nach der Abenddämmerung noch in bester Position über dem Südhorizont zu beobachten. Es lassen sich daher die Konstellationen seiner vier großen Monde mit ihren Erscheinungen vor und hinter der Jupiterscheibe in Teleskopen gut erkennen. Dagegen verkürzt sich die Sichtbarkeit des Ringplaneten Saturn, der nur noch ein sehr schmales Ringsystem aufweist, drastisch, bis er zur Monatsmitte im Glanz der Sonne überstrahlt wird. 

Am 13. Januar näherte sich ein Komet der Sonne bis auf 15 Mio. km,  konnte aber im Südwesten in der hellen Abenddämmerung von uns aus leider nicht gesehen werden. Er konnte aber von Orten auf der Südhalbkugel der Erde als beeindruckende Erscheinung mit ausgedehnten Schweifstrukturen bestaunt werden, wie die Aufnahme aus Chile in der Zusatzgrafik erkennen lässt.  

Die Wintersternbilder rücken mit ihren vielen auffällig hellen Sternen, deren Farben mit dem bloßen Auge unterschieden werden können, in Gestalt des „Wintersechsecks“ um den rötlichen Schulterstern Beteigeuze im prominenten Sternbild Orion zunehmend in beste Beobachtungspositionen. Dieser Stern zählt zu den seltenen roten Überriesen, die sich auf dem Weg zu einer Supernova befinden. Sirius im Sternbild Großer Hund ist als hellster Fixstern der auffälligste in diesem Sechseck. Er ist mit 8 Lichtjahren Abstand relativ nahe, und hat einen Weißen Zwerg als Begleiter. Dies gilt auch für den 11 Lichtjahre entfernten Hauptstern Prokyon im Sternbild Kleiner Hund. Pollux ist der hellere der Zwillingshauptsterne, der sich zu einem roten Riesen entwickeln wird und um den ein Planet nachgewiesen wurde. In dessen Nähe steht übrigens der Planet Mars. Zenit nah findet man Capella im Sternbild Fuhrmann, während das Sternbild Stier mit dem roten Riesenstern Aldebaran, von alters her  als „Stierauge“ betrachtet, mit einer Fülle heller Sterne und dem strahlenden Jupiter sowie dem auffälligen Siebengestirn ein Blickfang ist. Schließlich zählt auch der blaue Überriese Rigel, der rechte Fußstern des Orion, zu den prominenten Sternen im „Wintersechseck“. Schon mit bloßem Auge lassen sich die Objekte Andromedagalaxie, Orionnebel und die Sternhaufen Plejaden und h und chi im Sternbild Perseus erfassen, sind natürlich für Teleskope sehr attraktive Beobachtungsobjekte.