Sternenhimmel Juni 2025

 
  Beobachtungstermine im Juni 2025 (bei klarem Wetter)  
Beobachtungsabende aufgrund der "weißen" Nächte (lange helle Sommernächte) finden im Juni keine Beobachtungsabende statt
Sonnenbeobachtung am Sonntag, 1. Juni und 15. Juni jeweils ab 14:00 Uhr (in der Regel bis 16 Uhr)



Kürzeste Vollmondnächte für die nächsten 18 Jahre  

Wenn der Sommer astronomisch am 21. Juni um 4.42 Uhr MESZ beginnt, befindet sich die Sonne exakt zu diesem Zeitpunkt  in ihrer Höchststellung nördlich des Äquators und leitet damit die sogenannte Sommersonnenwende im Sternbild Stier ein. Das meteorologische Sommerquartal beginnt allerdings schon mit dem Monatsanfang. Während des ganzen Monats steht die Sonne mehr als 16 Stunden über dem Horizont, es wird auch um Mitternacht nicht mehr vollständig dunkel, da die Sonne auch dann weniger als 18° unter der Horizontlinie steht. Daher können wir in diesem Zeitraum die so genannten „Hellen Nächte“ genießen. 

Sternenhimmel Juni 2025

Über diesem noch schwach aufgehellten nördlichen Horizont lassen sich aber zusätzlich hin und wieder auffällig golden bis blauweißstrahlende, irisierende  dünne Wolkenschleier beobachten, die als „Leuchtende Nachtwolken“  bezeichnet werden und die durch die Reflexion von Sonnenlicht an Eiskristallen in der Stratosphäre in ca. 80 km Höhe entstehen. Da die Sonne noch immer nahe dem Maximum des etwa elfjährigen Aktivitätszyklus ist, kann weiterhin mit einer hohen Anzahl von Sonnenflecken, Flares und Protuberanzen, vielleicht sogar mit Polarlichtern auch bei uns gerechnet werden. 

Gleich zu Monatsbeginn findet man die zunehmende Mondsichel abends zwischen dem roten Planeten Mars und dem hellen Stern Regulus im Tierkreissternbild Löwe. Die erste der beiden kürzesten Vollmondnächte in diesem Jahr beginnt am Abend des 10. Juni, in der der groß und rot erscheinende Mond nur sehr flach über den Südhorizont wandert. Dies liegt an der extremen Lage der Mondbahn, die nur alle 18 Jahre eintritt und als „Große Mondwende“ bezeichnet wird. Dabei steht der Vollmond noch 5° südlicher als die Sonne zur Zeit der Wintersonnenwende. Am Morgen des19.Juni findet man den abnehmenden Halbmond nördlich vom Ringplaneten Saturn und am 22. Juni die Mondsichel in der Morgendämmerung nördlich von unserem glänzenden inneren Nachbarplaneten Venus. Am folgenden Morgen bedeckt die Mondsichel ab 4 Uhr einige Sterne des „Siebengestirns“ tief am Nordosthorizont. Zusätzlich werden weitere auffällige Sterne im Monatsverlauf vom Mond bedeckt: am 9. Juni das Dreifachsternsystem Pi im Sternbild Skorpion nahe dem Überriesenstern Antares ab 22 Uhr und am 26. Juni k im Sternbild Zwillinge ab 22.25 Uhr. Als Herausforderung kann man am Abendhimmel des 27. Juni unseren Erdtrabanten nördlich vom nur noch schwer wahrnehmbaren Planeten Merkur aufsuchen. Schließlich steht am vorletzten Abend in diesem Monat die zunehmende Mondsichel dann ein zweites Mal  zwischen Mars und Regulus, deren Positionen allerdings zwischenzeitlich wegen eines Vorbeigangs des Planeten am Fixstern vertauscht sind. 

Mond und Planeten Juni 2025 Vom 15. bis 27. Juni ist der selten sichtbare, weil meist sonnennah stehende Merkur zum letzten Mal in diesem Jahr in der Abenddämmerung horizontnah im Nordwesten für das bloße Auge nach 22 Uhr sichtbar. Auch der strahlende Planet Venus bleibt im Verlauf dieses Monats am Morgenhimmel in weitem Abstand von der Sonne über dem Osthorizont auffällig. Im Fernglas und Fernrohr erscheint die Planetenoberfläche, wie übrigens auch bei Merkur, mehr als halb beleuchtet. Der rote Planet Mars verkürzt bis zum Monatsende dagegen seine Sichtbarkeit und verschwindet dann schon kurz nach Mitternacht unter dem Westhorizont. In der Monatsmitte lässt sich der Vorbeigang am südlicher stehenden, gleich hellen, aber bläulich gefärbten Löwenhauptstern Regulus noch einfach verfolgen. Der Mars selbst ist wegen des großen Abstands zur Erde allerdings auch für Fernrohrbeobachter kein attraktives Beobachtungsobjekt mehr. Der Riesenplanet Jupiter fällt in diesem Monat wegen seiner Konjunktion mit der Sonne am 24. Juni als Beobachtungsobjekt aus.  Dagegen ist der Ringplanet Saturn ein interessantes Beobachtungsobjekt. In Teleskopen kann in der Zeit vor der Morgendämmerung das eindrucksvolle, extrem schmale Ringsystem bestaunt und der Umlauf vom hellsten Saturnmond Titan verfolgt werden, was nur alle 14 Jahre so einfach möglich ist. 

Die Spekulationen über die Existenz eines 9. Planeten weit jenseits der Neptunbahn sind durch die Entdeckung eines  Kleinplaneten 2017 OF 201 in Schwierigkeiten geraten. Dieser Körper mit etwa 700 km Durchmesser und einer stark exzentrischen Bahn zwischen 6,6 und 240 Milliarden km Abstand von der Sonne braucht etwa 25000 Jahre für einen Umlauf und kann dabei nur auf 1% im sonnennächsten Bereich der Bahn mit den heutigen Beobachtungsmöglichkeiten überhaupt nachgewiesen werden. Daher schätzt man, dass noch bis zu 100 weitere, ähnlich große Objekte in diesen Bereichen aufgefunden werden können, was einen größeren Körper eher unwahrscheinlich werden lässt (weitere Infos hierzu bei Wikipedia. )

Die Frühlingssternbilder mit dem markanten Frühlingsdreieck aus den hellen Sternen Regulus, in dessen Nähe sich Mars befindet, dem auffälligen rötlichen Arktur und die bläuliche Spica sind nun deutlich nach Westen gerückt, während am Osthimmel das Sommerdreieck mit den auffälligen Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler aufzieht. Tief im Süden macht sich das nur teilweise über dem Südhorizont stehende Sternbild Skorpion mit dem rötlichen Überriesenstern Antares und den auffälligen Scheren bemerkbar. Die Milchstraße ist erst nach Mitternacht in Richtung Südosten beeindruckend, denn man schaut dann in den Sternbildern Adler, Schütze und Skorpion in die Regionen mit den dichtesten hellen Sternwolken und den durch lichtabsorbierenden Staub gekennzeichneten Dunkelnebeln unserer Heimatgalaxie. Das Zentrum unserer Milchstraße mit dem massereichen Schwarzen Loch befindet sich im Schützen in mehr als 25000 Lichtjahren Entfernung.Es lohnt, mit einem Fernglas oder kleinem Fernrohr diese Bereiche in Ruhe zu bestaunen.