Jahresübersicht 2015 der monatlichen "Sternenhimmel"
Höhepunkte im astronomischen Jahr 2015:
Jupiter befindet sich in diesem Jahr immer noch in den nördlichen Bereichen seiner Bahn, was lange, günstige Beobachtungsmöglichkeiten der veränderlichen, rasch rotierenden Atmosphäre des Riesenplaneten bietet. Zur Verfolgung der Umläufe seiner vier hellen Monde reicht schon ein Fernglas. Dabei sind für ein halbes Jahr nicht nur die normalen Jupitermonderscheinungen sichtbar, nämlich Monde und deren Schatten vor und auf der Jupiterscheibe sowie Bedeckungen bzw. Verfinsterungen durch die Jupiterscheibe. Zusätzlich können mit den Teleskopen der Volkssternwarte auch gegenseitige Bedeckungen und Verfinsterungen der Monde untereinander beobachtet werden. Das ist nur alle sechs Jahre der Fall, denn dann schauen wir von der Erde aus auf die Kante des Systems der vier großen Jupitermonde.
Erstmals seit 2011 können wir auf die Beobachtung einer partiellen Sonnenfinsternis hoffen. Dabei werden über 75% der Sonnenscheibe durch den dunklen Neumond abgedeckt. Der Ablauf dieses spannenden Ereignisses läuft am Vormittag des 20.3. von etwa 9.30 Uhr bis 11.50 Uhr ab; übrigens ist dies der Tag des Frühlingsbeginns. Die Sternwarte wird während der Finsternis bei klarem Himmel geöffnet sein. Das gleiche gilt für den frühen Morgen des 28.9., an dem ebenfalls erstmals seit 2011 wieder einmal eine totale Mondfinsternis beobachtet werden kann, sofern das Wetter mitspielt. Die Mitte der Finsternis mit über einer Stunde Totalitätsphase ist um 3.47 Uhr erreicht.
Durch die regelmäßige Veränderung der Mondbahn innerhalb von etwa 18,6 Jahren gegenüber dem Fixsternhimmel kommt es nach ca. 15 Jahren wieder zu Bedeckungen des hellen rötlich leuchtenden Hauptsterns im Sternbild Stier durch den Mond. Aldebaran bildet das „Stierauge“ in alten figürlichen Himmelsdarstellungen. Die vier bei uns möglichen Termine sind am 9.8.; 5.9; 29.10. und am 23.12.2015.
Dieses Jahr ist die Erkundung zweier Zwergplaneten durch Raumsonden ein spannender wissenschaftlicher Höhepunkt. Mitte April wird die Sonde Dawn, die schon mit ihrem Ionenantrieb den Kleinplaneten Vesta ein Jahr lang erforschte, bei der relativ nahen Ceres in eine Umlaufbahn einschwenken und diesen größten Körper im Asteroidengürtel zwischen Mars- und Jupiterbahn intensiv untersuchen. Am 14.7. wird dann die vor einem Jahrzehnt gestartete Sonde New Horizons am System des Zwergplaneten Pluto vorbeirasen und diesen sowie die bisher bekannten fünf Monde genauer analysieren. Eine Vielzahl von Erkenntnissen, aber auch neuen Fragen wird sich mit den beiden hoffentlich erfolgreichen Missionen ergeben.