Sternenhimmel Oktober 2022

Partielle Sonnenfinsternis über Mittag am Dienstag 25. Oktober

Sternenhimmel Oktober 2022 Im Oktober, dem ersten vollständigen Herbstmonat, verkürzt sich die maximale Sonnenscheindauer um fast zwei Stunden. Die Sonne wandert durch das überstrahlte Sternbild Jungfrau in südlichere Bereiche ihrer Jahresbahn. Sie wird dann am Monatsletzten in das Sternbild Waage wechseln.

Am Sonntag, dem 30. Oktober, hat der Tag wieder einmal 25 Stunden, denn um 3 Uhr MESZ werden die Uhren auf 2 Uhr MEZ zurückgestellt und damit die „verlorene“ Stunde vom März „zurückgewonnen“. Für uns in Mitteleuropa gilt dann wieder die „normale“ MEZ bis zum letzten Märzsonntag 2023.

Der astronomische Höhepunkt, eine teilweise Sonnenfinsternis, ereignet sich in den Mittagsstunden des 25. Oktober. Dann schiebt sich die dunkle Neumondscheibe innerhalb von zwei Stunden über den nördlichen Teil der Sonnenscheibe von West nach Ost. Wie in der Zusatzgrafik dargestellt, liegt Mitteleuropa wieder am südlichen Rand eines ausgedehnten Gebietes von Ostgrönland bis Indien mit dem Schwerpunkt über der Arktis, in dem diese Sonnenfinsternis bei klarem Himmel beobachtet werden kann. Bei uns ist nur ein bescheidener Teil von etwa 30% der Sonnenscheibe verfinstert. Trotzdem ist äußerste Vorsicht geboten: zum Verhindern einer Erblindung sind beim Beobachten sowohl mit bloßem Auge wie mit jedem optischen Geräten unbedingt Sonnenschutzfilter zu verwenden, wie sie beispielsweise in den SoFi-Brillen eingebaut werden. Natürlich ist die Volkssternwarte mit ihren Geräten für ein gefahrloses Beobachten dieses beeindruckenden Phänomens geöffnet. Die letzte für uns sichtbare Sonnenfinsternis war am 10.Juni in 2021, die nächste folgt erst im August 2026  und ist ebenfalls eine partielle Verfinsterung.

Am Abend des 5. Oktober wandert der zunehmende Mond südlich am auffälligen Planeten Saturn vorbei. Schon drei Tage später findet man ihn dann ebenfalls südlich vom strahlenden Jupiter. Am nächsten Abend  ist die exakte Vollmondphase erreicht. Am Morgen des 15. Oktober steht der abnehmende Halbmond nördlich vom auffälligen Roten Planeten Mars. Schließlich ist die extrem schmale abnehmende Mondsichel in der Morgendämmerung des 24. Oktober kurz nach 6 Uhr beim Planeten Merkur zu finden.

Partielle Sonnenfinsternis Während der sonnennahe Planet Merkur für Beobachter auf der Nordhalbkugel in den ersten zwei  Monatsdritteln in der Morgendämmerung über dem Osthorizont sichtbar ist, bleibt unser innerer Nachbarplanet  Venus in Sonnennähe in diesem Monat dagegen unsichtbar. Sie überholt, für uns auf der Erde hinter der Sonne in 257 Millionen km Entfernung stehend, die Sonne in diesem Monat und wird erst am Jahresende als Abendstern wieder sichtbar. Mars bereichert als sehr auffälliges, ganz eindeutig rötliches Objekt den Morgenhimmel im Sternbild Stier. In Teleskopen zeigen sich schon zahlreiche Oberflächendetails. Mars bleibt bis zum Jahresende ein attraktives Beobachtungsobjekt. Nur Jupiter und der funkelnde hellste Fixstern Sirius sind lichtstärker. Die Sichtbarkeit des Riesenplaneten Jupiter ist in diesem Monat die günstigste in diesem Jahr. Schon im Fernglas sind die unterschiedlichen Positionen seiner größten Monde gut zu erkennen. Teleskope zeigen interessanten Atmosphärendetails wie dunkle Bänder, helle Zonen und das Sturmtief des Großen Roten Flecks. Saturn wird zum Beobachtungsobjekt am Abendhimmel. Zum Betrachten des attraktiven Ringsystems des Riesenplaneten Saturn sollte man sofort nach dem Dunkelwerden mit der Beobachtung beginnen.

Der Sternhimmel zeigt die typischen Herbststernbilder mit dem „Herbstviereck“ des Pegasus in Richtung Südosten. Im Südwesten dominieren noch die Sommersternbilder mit dem Sommerdreieck innerhalb des Milchstraßenbandes. Der Andromedanebel  M 31, unsere große Nachbargalaxie, ist bei guter Sicht sogar mit bloßem Auge als neblige Aufhellung zu erspähen. Als Vorzeichen des Wintersternhimmels taucht der offene Sternhaufen der  Plejaden am Osthimmel auf. Die „Sternenuhr“ zeigt den Großen Wagen in tiefster Stellung über dem Nordhorizont und das „Himmels-W“ fast im Zenit.