Faszinierende Gasplaneten als wunderbare Beobachtungsobjekte
Wenn die Sonne am 23. September um 3:04 Uhr den Himmelsäquator von Norden nach Süden im Sternbild Jungfrau überquert, beginnt für die Nordhalbkugel der Erde der Herbst. Für die Meteorologen gilt das aus statistischen Gründen schon ab Monatsanfang, nicht erst mit der Herbst-Tagundnachtgleiche. Am 26. September ist dann der Equilux-Tag mit exakt 12 Stunden Tag und Nacht. Im September wie auch schon im März ist die Veränderung der Tageslänge am stärksten ausgeprägt, nämlich fast 4 Minuten pro Tag und damit etwa zwei Stunden im Monatsverlauf. Es beginnt für Hobbyastronomen eine günstige Zeit zum Beobachten der Himmelsobjekte, da sich die Zeit mit absoluter Dunkelheit erheblich verlängert. Die geringeren Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht bedingen weniger Luftturbulenzen und Himmelsobjekte zeigen ruhigere Bilder mit mehr Details. Dies verbessert natürlich auch für Astrofotografen die Bedingungen für fantastische Aufnahmen unterschiedlicher Himmelsobjekte. Die Aktivität der Sonne steigt wieder an und daher erscheinen mehr Sonnenflecken und Protuberanzen auf und über der Sonnenoberfläche.
Unser Erdtrabant startet zu Monatsbeginn als zunehmende Sichel am Abendhimmel, wird dann am 8. September morgens flach über dem Südwesthorizont nahe beim Ringplaneten Saturn stehen und kann sowohl am 9. als auch noch am 10. September als großer Herbstvollmond kurz nach Sonnenuntergang über dem Osthorizont bestaunt werden. Am 11. September überholt er den strahlenden Jupiter, danach am 16. September den auffällig roten Planeten Mars und ist am 24. September in der Morgendämmerung als besonders schmale Mondsichel zu beobachten.
Planet Merkur wird von der Sonne überstrahlt. Venus steht am 5. September nördlich von Regulus, der allerdings nur im Fernglas erspäht werden kann. Unser innerer Nachbarplanet beendet im letzten Monatsdrittel die seit Mitte Januar andauernde Periode als Morgenstern. Den schon vor Mitternacht über dem Nordosthorizont auftauchenden Mars findet man am 9. nördlich vom lichtschwächeren, aber ähnlich gefärbten Aldebaran im Sternbild Stier. Da er der Erde näher kommt, steigt sowohl seine Helligkeit als auch die Größe seiner Planetenscheibe, sodass dort in Teleskopen Details erkennbar sind. Den Nachthimmel verzieren die beiden Riesenplaneten Jupiter und Saturn, deren Positionen und Anblicke in Teleskopen in der Zusatzgrafik dargestellt sind. Jupiter gelangt am 26. September in die Oppositionsstellung zur Sonne, wobei er der Erde besonders nahe kommt. ist dadurch ein strahlendes Paradeobjekt unter den Planeten, denn die Bewegungen seiner vier hellen, schon in einem Fernglas sichtbaren Monde bieten immer wieder wechselnde Ansichten. Dabei kommt es regelmäßig zu Verfinsterungen auf und zum Verschwinden hinter der Jupiterscheibe. Dazu lassen sich in seiner Atmosphäre helle Zonen und dunkle Bänder parallel zum Äquator auch schon in kleinen Beobachtungsgeräten erkennen. Der Planet steht in diesen Tagen an der Stelle des Firmaments, an der die Sonne zum Frühlingsanfang steht. Der wunderbare Ringplanet ist noch bis zur Morgendämmerung mit seinem halb geöffneten Ringsystem im Teleskop zu bestaunen.
Obwohl mit dem Sternbild Pegasus schon ein bekanntes Herbststernbild in den Blick gerät, zeigt die Sternkarte doch noch die typischen Sommersternbilder mit dem auffälligen Sommerdreieck im oder nahe dem strukturierten Band der Milchstraße. Sollte es ohne störende Himmelsaufhellungen durch Lichtverschmutzung oder auch Mondlicht bis zum Horizont klar sein, schaut man in Richtung des Sternbildes Schütze zu deren Zentrum. Dicht über dem Südosthorizont lässt sich Fomalhaut, „Maul des Fisches“, im Sternbild Südlicher Fisch als ein in unseren Breiten selten sichtbarer, obwohl heller Stern, erblicken.