Der Mond als attraktives Beobachtungsobjekt
Im Verlauf des kurzen Wintermonats gewinnt die Sonne am Mittag fast 10° an Höhe. Unser Tagesgestirn wechselt dabei Mitte des Monats aus dem Tierkreissternbild Steinbock in den Wassermann und erreicht nördlichere Positionen, wodurch sich die Tageslänge um mehr als eineinhalb Stunden verlängert. Die Sonne zeigt langsam ansteigende Zahlen von Sonnenfleckengruppen, da sie sich weiterhin im Anstieg zu einem Aktivitätsmaximum befindet.
Am 2. Februar, 36 Stunden nach Neumond, steht die jetzt extrem schmale zunehmende Mondsichel gegen 18 Uhr südlich von Jupiter horizontnah in der hellen Abenddämmerung. Unser Erdtrabant zieht in der Nacht vom 9. auf den 10. Februar durch das sogenannte „Goldene Tor der Ekliptik“, der Region zwischen den beiden Sternhaufen im Sternbild Stier, nämlich den Plejaden („Siebengestirn“) und den Hyaden mit dem rötlichen Aldebaran. Am Morgen des 27. Februar findet man schließlich die abnehmende Mondsichel bei guten Sichtbarkeitsbedingungen in Richtung Südosthorizont weit südlich vom leuchtschwachen rötlichen Mars und der strahlenden Venus.
Die Zusatzgrafik zeigt den Anblick der Mondoberfläche bei unterschiedlichen Vergrößerungen visuell und fotografisch mit der zunehmenden Möglichkeit von Detailbeobachtungen durch die verbesserten optischen Beobachtungsgeräte. Schon im Fernglas lassen sich größte Krater, beleuchtete Bergketten wie der „Goldene Henkel“ am Sinus Iridium (links oben im mittleren Bild) sowie die dunklen Tiefländer mit ihren unterschiedlichen Strukturen gut unterscheiden. Bei 100facher Vergrößerung kann man sich in eine Vielzahl von sehr verschiedenen Oberflächendetails versenken. Seit 1959 sind Bilder von Sonden aus dem Mondumlauf, auch von seiner uns immer abgewandten Rückseite, und seit den Mondlandungen direkte Aufnahmen der Umgebung der Standorte auf dem Mond, mit früher unerreichbarer Detailfülle möglich. Mondbeobachtungen sind gerade in den ersten Monaten des Jahres besonders attraktiv am Abendhimmel, da die Sichtbarkeit des zunehmenden Mondes nach Sonnenuntergang sich rasch verbessert wegen wachsender Höhe über dem Horizont. Die Phase des Bildes in Fernglasvergrößerung entspricht etwa dem Bild des Mondes am 12. Februar. Damit Planeten in günstigen Entfernungen von der Erde so groß wie der Mond für das bloße Auge (Durchmesser 0,5°) erscheinen, sind folgende Vergrößerungen notwendig : 280x bei Merkur, 70x bei Venus, 100x bei Mars, 40x bei Jupiter und 100x bei Saturn.
Der Ringplanet Saturn bleibt in diesem Monat für das bloße Auge unsichtbar. Doch auch der sonnennächste Planet Merkur kann nur mit einem Fernglas bei klarer Horizontsicht über dem Südosthorizont vom 5. bis 15. Februar erspäht werden. Die sehr auffällige Venus, unser innerer Nachbarplanet, ist dagegen als strahlender „Morgenstern“ im maximalen Glanz weiterhin ein Blickfang in Richtung Südosten. Ihre Sichtbarkeitsdauer vor Sonnenaufgang wächst auf fast zwei Stunden bis zum Monatsende. Sie kann aber auch noch nach Sonnenaufgang an einem klaren Himmel mit bloßem Auge weiter verfolgt werden. Im Teleskop erscheint die Venus als Sichel, die zu etwa 25% beleuchtet ist. Weil sich unser äußerer Nachbarplanet Mars in diesem Monat durch die südlichsten Bereiche seiner Bahn bewegt, bleibt seine Sichtbarkeitsdauer im Monatsverlauf in der Morgendämmerung konstant bei einer Stunde. Der rote Planet ist noch weit von der Erde entfernt und bleibt daher als Beobachtungsobjekt auch in Teleskopen unattraktiv. Jupiter ist nur noch bis zur Monatsmitte in der Abenddämmerung ein unauffälliges Beobachtungsobjekt.
Die Wintersternbilder sind nun mit ihren zahlreichen und auffällig hellen Sternen in die beste Beobachtungsposition in Richtung Süden gerückt, während im Westen die letzten Herbst- und im Osten die ersten Frühlingssternbilder sichtbar sind. Das Funkeln der Sterne, die sich für uns wegen ihrer ungeheuren Entfernung als punktförmige Objekte zeigen, ist das Unterscheidungsmerkmal zu den vergleichbar hellen Planeten, die als für uns flächige Objekte ein sehr viel ruhigeres Erscheinungsbild zeigen. Damit ist für das bloße Auge ein einfaches Unterscheidungsmerkmal zwischen Planeten und den Sternen gegeben. Zu den angegebenen Beobachtungszeiten steht ganz prominent unterhalb der drei Gürtelsterne des Orion der schon im Fernglas beeindruckende Orionnebel in optimaler Beobachtungsposition. In der Sternkarte ist zudem noch auf die Positionen der Andromedagalaxie, auf die beiden offenen Sternhaufen h und chi im Sternbild Perseus sowie auf die Plejaden hingewiesen. Dies sind alles interessante Beobachtungsobjekte auch schon für das bloße Auge, sicher für Ferngläser und Teleskope. Es sei auch auf die Sternenuhr hingewiesen.