Beobachtung von Sternschnuppen und Riesenplaneten genießen
In diesem letzten vollständigen Sommermonat können Sternfreunde wieder Nächte mit den Leuchterscheinungen durch den auffälligsten „Sternschnuppenstrom“ des Jahres, dessen Maximum für die Nacht vom 12. bis 13. vorausberechnet ist, genießen. Da allerdings in diesem Jahr der überstrahlende Vollmond in die Morgenstunden des 12. August fällt, lassen die vorangehenden und nachfolgenden Nächte nur die Wahrnehmung der helleren Meteore zu. Als Kompromiss bieten sich die Nächte des ersten Augustwochenendes zum Beobachten an, in denen helles Mondlicht nach Mitternacht nicht mehr stört. Zudem treten mehr Sternschnuppen am Morgenhimmel in Erscheinung. Da die Meteore aus einem Bereich des Sternbilds Perseus zu kommen scheinen, werden sie als Perseiden bezeichnet. Das Sternbild Perseus steht erst nach Mitternacht höher am Himmel, weshalb die meisten Meteore auch aus diesem Grund erst vor der Morgendämmerung gesichtet werden. Da die Teilchen mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre eindringen, lassen sich ihre teilweise langen und farbigen Leuchtspuren in allen Himmelsregionen auffinden.
Die Sonne bewegt sich in diesem Monat auf ihrer Jahresbahn aus dem Tierkreissternbild Krebs in das des Löwen, was im Monatsverlauf eine Verkürzung der Tageslänge von knapp zwei Stunden bewirkt. Vom letzten Julidrittel bis zum letzten Augustdrittel zieht der hellste Fixstern Sirius im Sternbild Großer Hund, auch als „Hundsstern“ bekannt, mit der Sonne über den Taghimmel.
In der Vollmondnacht wandert unser Erdtrabant südlich an dem Riesenplaneten Saturn vorbei, der kurz vor seiner Oppositionsstellung zur Sonne steht und deswegen auffällig hell ist. Am Morgen des 15. August findet man den abnehmenden Mond südlich vom strahlenden Planeten Jupiter. Den Planeten Mars besucht der Mond dann am 19. und 20. August. Am letzten Tag der Morgensichtbarkeit in diesem Monat am 26. August findet man die sehr schmale abnehmende Mondsichel mit dem schwachen Erdlicht auf der nicht vom Sonnenlicht bestrahlten Mondoberfläche nordöstlich von der noch auffälligen Venus. Erstmals nach Neumond ist dann die schmale nun zunehmende Mondsichel am Abendhimmel des 29. August zu erspähen.
Im Monatsverlauf bleibt Merkur für das bloße Auge unsichtbar, denn er wird in Sonnennähe von dieser überstrahlt. Der Planet Venus verringert im Monatsverlauf seine Sichtbarkeitsdauer und kann daher am Monatsende nur noch rund eine Stunde vor Sonnenaufgang bei klarem Himmel über dem Nordosthorizont gesehen werden. Unser äußerer Nachbarplanet Mars, der Anfang Dezember in seine Oppositionsposition zur Sonne gelangt, steigert allmählich seine Helligkeit und seine Sichtbarkeitsdauer am Morgenhimmel. Auch seine rötliche Färbung wird auffälliger. Er bewegt sich im Tierkreissternbild Stier im Monatsverlauf südlich am Siebengestirn, dem Sternhaufen der Plejaden, vorbei auf das „Goldene Tor der Ekliptik“ zu und man kann die Färbung mit der des lichtschwächeren roten Riesensterns Aldebaran vergleichen.
Der Riesenplanet Jupiter zieht die Blicke während der zweiten Nachthälfte auf sich, denn er steht kurz vor seiner Opposition zur Sonne und daher schon in guter Beobachtungsposition. So können seine vier hellen Monde schon mit einem Fernglas und Details in der Atmosphäre in Teleskopen beobachtet werden. Am Monatsende taucht er schon nach Ende der Abenddämmerung über dem Osthorizont auf. Der über dem Südhorizont vorausgehende Ringplanet Saturn erreicht dagegen am 14. August seine Oppositionsstellung und ist daher die ganze Nacht sichtbar. Der geringste Abstand zur Erde beträgt 1,325 Milliarden km und der Planet zeigt deswegen auch seine größte Helligkeit. Wie in der Zusatzgrafik dargestellt, sind für Saturn natürlich das beeindruckende Ringsystem mit etwa der Hälfte der maximal möglichen, von der Erde aus einsehbaren Ringöffnung sowie seine helleren Monde lohnenswerte Beobachtungsobjekte im Teleskop. Da Saturn wie auch Erde und Mars eine Schrägstellung der Rotationsachse aufweist, zeigen sich in seiner Atmosphäre ebenfalls jahreszeitliche Schwankungen (zur Zeit Sommer auf der Saturnnordhalbkugel), die allerdings wegen der fast 30 Jahre betragenden Umlaufzeit um die Sonne etwa 7,5 Jahre andauern. Sie werden durch die wechselnden Öffnungswinkel der in der Äquatorebene befindlichen Ringe angezeigt.
Jetzt beginnt eine gute Zeit, um die Milchstraße und die in ihr positionierten Sternbilder und Beobachtungsobjekte in Richtung Süden zu betrachten. Mit bloßem Auge, einem Fernglas oder kleinem Fernrohr lassen sich Sternwolken, helle Gas- und dunkle Staubwolken in klaren Nächten ohne störendes Mondlicht bestaunen.