Sternenhimmel November 2022

Attraktives Beobachtungsobjekt Andromedanebel

 

Sternenhimmel November 2022 Nach dem Zurückstellen der Uhr um eine Stunde lässt sich im Spätherbstmonat November die Beobachtung des Sternhimmels in der Abenddämmerung schon bald nach 18 Uhr beginnen und damit die Zeit der langen Beobachtungsnächte nutzen. Im Monatsverlauf verkürzt sich die Tageslänge auf achteinhalb Stunden, da die Sonne die südlichsten Bereiche ihrer Jahresbahn durchläuft. Dadurch verringert sich die mittägliche Sonnenhöhe über dem Südhorizont um 7°, was etwa 14 scheinbaren Monddurchmessen entspricht. Sie befindet sich bis zum 23. November im Sternbild Waage, danach durchläuft sie den Skorpion und wechselt schließlich am letzten Tag des Monats in den nicht zu den klassischen Tierkreissternbildern gezählten Schlangenträger. Die Aktivität auf der Sonnenoberfläche nimmt weiterhin langsam zu, sodass häufiger Sonnenflecken und Protuberanzen in geeigneten optischen Geräten zu beobachten sind. Dies konnte bei der Sonnenfinsternis, die leider bei uns weitgehend hinter dunklen Wolken ablief, in wenigen Wolkenlücken bestätigt werden.

Den zunehmenden Halbmond findet man in der Abenddämmerung des 1. und des 29. November um 17.30 Uhr unterhalb des über dem Südwesthorizont stehenden Planeten Saturn. Am 4. November erreicht der Mond den sehr auffälligen Riesenplaneten Jupiter und zieht im Laufe der Nacht südlich an diesem vorbei. Zum Vollmondtermin findet eine totale Mondfinsternis statt, die nur im  Bereich des Pazifiks beobachtet werden kann. Am 11. November passiert der jetzt abnehmende Mond den  auffällig sichtbaren Roten Planeten Mars. Letzte Morgensichtbarkeit der abnehmenden Mondsichel ist am 22. November, die erste Abendsichtbarkeit der dann zunehmenden Sichel am 26. November.

Im Monatsverlauf sind nur die drei äußeren Planeten für das bloße Auge sichtbar, da die beiden inneren Merkur und Venus in Sonnennähe von dieser überstrahlt werden. Dagegen ist der nach zwei Jahren wieder sehr auffällige Mars am Nachthimmel auch in kleinen Teleskopen wieder ein attraktives Beobachtungsobjekt, da die schneller um die Sonne laufende Erde ihn im Dezember auf ihrer Bahn innen überholt. Es sind viele Oberflächendetails wie etwa die hellen Polkappen bei ruhigen Luftbedingungen auf der jetzt beachtlichen Planetenscheibe wahrnehmbar. Jupiter bleibt in der ersten Nachthälfte ein ansprechendes Beobachtungsobjekt mit den wechselnden Stellungen seiner Monde sowie den Strukturen in seiner dichten Atmosphäre. Saturn verschiebt bis zum Monatsende seinen Untergang unter den Südwesthorizont in die Zeit vor Mitternacht. Man sollte deshalb gleich nach Ende der Abenddämmerung mit der Beobachtung beginnen. Der Ringplanet bleibt weiterhin ein dankbares Beobachtungsobjekt.

Die Andromeda Galaxie Die Milchstraße ist ohne überstrahlendes Mondlicht gut sichtbar und zieht sich vom Sternbild Adler über dem Westhorizont zur Cassiopeia (dem Himmels-W, vergleiche dazu auch die Stellung der „Himmelsuhr“ in der Sternkarte) im Zenit bis zum Osthorizont im Sternbild Fuhrmann. Zudem ist bis zum Jahresende der Andromedanebel M 31, die viel größere  und massereichere Schwestergalaxie unserer Milchstraße in mehr als 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung, optimal zu beobachten. Sie kann schon relativ leicht mit bloßem Auge als verschwommener Nebelfleck an der in der Sternkarte gekennzeichneten Stelle erspäht werden. Wie in der Zusatzgrafik dargestellt, lassen sich mit zunehmender Vergrößerung naturgemäß immer mehr an strukturellen Details dieses attraktiven Beobachtungsobjekts erkennen. So lassen sich die auch von der Milchstraße bekannten Elemente hier in größeren Dimensionen bestaunen: angedeutete Spiralarme aus heißen blauen Sternen und hellen Sternentstehungsgebieten; die abgrenzenden dunklen Staubbänder, in denen neue Sterne entstehen; der helle Kernbereich mit älteren eher rötlichen Sternen, in dem auch ein massereiches Schwarzes Loch liegt, viele Kugelsternhaufen und die zwei sehr auffälligen Begleitgalaxien um die Galaxis verteilt. Weitere attraktive Beobachtungsobjekte sind das bekannte „Siebengestirn“ = Plejaden sowie der Doppelsternhaufen h und chi im Band der Milchstraße,  die auch schon für das bloße Auge oder mit kleinsten optischen Geräten sichtbar sind.