Sternenhimmel Januar 2013

Höhepunkte im astronomischen Jahr 2013: Sonnenfleckenmaximum, zwei helle Kometen, optimales Jupiterjahr, partielle Mondfinsternis

Sternkarte für den Monat Januar 2013Schon am 2. Januar steht die Erde im Sternbild Schütze im sonnennächsten Punkt ihrer elliptischen Jahresbahn um die Sonne. Dabei ist ihr Abstand um 5 Mio km geringer als Anfang Juli, was immerhin ca. 17 Sekunden Unterschied in der Lichtlaufzeit ausmacht und die Sonnenscheibe um 7% größer erscheinen lässt. Am 19. Januar wechselt die Sonne in das Sternbild Steinbock und gewinnt langsam nördlichere Positionen auf ihrer Bahn. Dadurch nimmt die Tageslänge im Monatsverlauf um etwa eine Stunde zu, wobei diese Verlängerung durch die Zeitgleichung am Abend stärker ausgeprägt ist.

In der Neujahrsnacht leuchtet der deutlich abnehmende Mond in der Nähe des hellen Regulus, dem Hauptstern im Sternbild Löwe. Vier Tage später steht er bei Spika in seinem letzten Viertel, am 7. Januar dann unterhalb von Saturn. Drei Tage darauf findet man ihn als sehr schmale abnehmende Sichel bei der nicht mehr auffälligen Venus in der Morgendämmerung dicht über dem Südosthorizont. Am nächsten Tag überholt der nicht sichtbare Neumond die Sonne und kann schon am Abend des 13. Januar die schmale Sichel des jetzt allerdings zunehmenden Mondes in der Abenddämmerung dicht über dem Südwesthorizont erspäht werden. Eventuell kann in seiner Nähe bei klarer Sicht dann noch der Planet Mars aufgefunden werden. In den folgenden Tagen verlängert sich die Sichtbarkeitsdauer des Mondes und er erreicht am Morgen des 19. Januar sein erstes Viertel. In der Nacht vom 21. zum 22. Januar geht er durch das „Goldene Tor der Ekliptik“ und an dem hellen Jupiter vorbei. Nach dem Vollmondtermin am 27. Januar läuft er in den folgenden Tagen wieder durch den Löwen und nähert sich ein zweites Mal Regulus. Den abnehmenden Mond findet man am Monatsende schließlich im Sternbild Jungfrau. Merkur steht den ganzen Monat in Sonnennähe und bleibt daher für das bloße Auge unsichtbar. Am Morgenhimmel ist in der Dämmerung die nicht mehr auffällige Venus bis zum Monatsende aufzufinden. Nach dem optimalen Venusjahr 2012 ist die Sichtbarkeit der Venus in diesem Jahr stark eingeschränkt. Der Planet Mars verschwindet Ende des Monats endgültig vom Abendhimmel, nachdem er fast ein halbes Jahr nur noch kurz in der Abenddämmerung gesehen werden konnte. Auf die sehr guten Beobachtungsmöglichkeiten von Jupiter, der sich schon vor Mitternacht in seiner Höchststellung im so genannten „Tor der Ekliptik“ im Sternbild Stier befindet, wird hier noch einmal hingewiesen. Im  Südosten kann der Ringplanet  Saturn am Morgenhimmel unterhalb von Spika aufgefunden werden.

Auf das Maximum des recht ergiebigen Meteorstroms der Quadrantiden, das am Morgen des 04. Januar zu erwarten ist, sei hier hingewiesen, obwohl dessen Beobachtung leider durch den hellen Mond beeinträchtigt wird. Es sind relativ langsame, nicht sehr helle Sternschnuppen, die aus einem Bereich nahe dem hellen Stern Arktur im Sternbild Bootes zu kommen scheinen.

Allmählich verändert sich der Charakter des Sternhimmels zur angegeben Zeit. Die Wintersternbilder rücken mit ihren auffälligen hellen Sternen, deren Farben mit dem bloßen Auge unterschieden werden können, zur abendlichen Beobachtungszeit zunehmend in die beste Beobachtungsposition in Richtung Süden. Im bekannten Sternbild Orion ist unterhalb der drei markanten Gürtelsterne das sogenannte „Schwertgehänge“ des Himmelsjägers bei guter Sicht erkennbar. Eine verwaschene Aufhellung, die sich im Fernglas oder einem Teleskop als eine bizarre Struktur mit Nebelcharakter und eingebetteten Sternen zeigt, ist die Sternentstehungsregion M 42 bzw. der große Orionnebel. Hierbei handelt es sich um einen sich bildenden Sternhaufen, in dem viele junge Sterne und Prototerne auf engstem Raum zusammen stehen. Durch dieses Sternbild zieht sich auch die Milchstraße als Band von Südost weiter durch die beiden Sternbilder Fuhrmann und Perseus im Zenit bis zum Nordwesthorizont. Sie ist bis zum Auftauchen des Mondes am Abendhimmel in den Abendstunden gut beobachtbar.

 

 

Veranstaltungen in der Sternwarte

Gelegenheit zu interessanten Einblicken an den Teleskopen der Volkssternwarte Marburg haben

Besucher nach den Weihnachtsferien am Freitag, dem 18. Januar ab 20 Uhr bei klarem Wetter. Interessierte können aber auch tagsüber an den beiden Sonntagen 20. und 27. Januar die ihrem Aktivitätsmaximum entgegen strebende Sonne in verschiedenen Wellenlängen beobachten, falls es das Wetter zulässt. Dabei sind Sonnenflecken und Protuberanzen faszinierende Erscheinungen, die die sehr hohe Dynamik in der Oberfläche unseres Tagesgestirns aufzeigen.

Alle Veranstaltungen finden in der Volkssternwarte Marburg e.V. im Schulzentrum in Kirchhain, Dresdener Str. 18 (Tel. 06422/7599), statt. Aktuelle Informationen können zudem über die Website www.vsmr.de des Vereins abgerufen werden