Sternenhimmel Dezember 2013

Möglicher Adventskomet und strahlende Planeten am Abendhimmel

Sternkarte für den Monat Dezember 2013Beim Erscheinen dieser Vorschau ist der aus Eis und Gestein besehende und mehr als 1 km messende Kern des Kometen ISON schon dicht an der Sonnenoberfläche mit einer Geschwindigkeit von 400 km/s vorbeigerast, wobei er auf über 2000°C erhitzt wurde. Niemand kann momentan mit Sicherheit vorhersagen, wie sich die Erscheinung dieses Kometen im Monatsverlauf entwickeln wird und ob er als auffälliger Schweifstern zunächst am Morgenhimmel, dann zusätzlich auch am Abendhimmel zu beobachten ist. Aktuelle Informationen dazu lassen sich verschiedenen Medien entnehmen, z.B. der Homepage www.vsmr.de.

Mit dem letzten Monat des Jahres beginnt meteorologisch und astronomisch das Winterquartal. Wenn die Sonne am 21. Dezember um 18:11 Uhr den Zeitpunkt der Wintersonnenwende erreicht hat, ist die längste Nacht des Jahres angebrochen. Im Monatsverlauf verändert sich die Tageslänge kaum, allerdings ist eine Verspätung des Sonnenaufgangs feststellbar. 

Während am ersten Morgen des Monats die extrem schmale Mondsichel nahe Saturn über dem Südosthorizont aufgefunden werden kann, ist am Abend des 4. Dezember der jetzt schmale zunehmende Mond über dem Südwesthorizont zu sehen. In den folgenden Tagen geht der Mond weit nördlich an der strahlenden Venus vorbei. Im Erdlicht ist dann auch die nicht von der Sonne beleuchtete Mondoberfläche erkennbar. Am 12. Dezember ist ab 22 Uhr mit Fernglas oder Teleskop wieder einmal der sogenannte „Goldene Henkel“ in der noch nicht beleuchteten Mondoberfläche zu sehen. Am 16. Dezember beginnt die längste Vollmondnacht des Jahres mit über 16 Stunden Dauer. Drei Tage später geht der Mond an Jupiter vorbei, eine Woche später an Mars und zwei Tage vor dem Jahresende ist er wieder als abnehmende Sichel bei Saturn zu finden.

Nur in den ersten Dezembertagen sind alle fünf hellen Planeten für das bloße Auge sichtbar, denn danach endet eine Periode der Sichtbarkeit des Planeten Merkur tief am Südost-Horizont in der Morgendämmerung. Die strahlende Venus erreicht Anfang des Monats am Abendhimmel  ihre größte Helligkeit, wodurch sie auch tagsüber vom bloßen Auge aufgefunden werden kann, v.a. wenn die vorbeiziehende Mondsichel dabei Orientierungshilfe gibt. Gegen Monatsende geht die Sichtbarkeitsdauer und Helligkeit der Venus zurück und der Planet erscheint im Fernrohr als zunehmend schmaler und größer werdende Sichel. Der rote Planet Mars geht weiterhin erst nach Mitternacht auf und ist noch kein auffälliges Objekt. Jupiter wird dagegen im Monatsverlauf zum strahlenden Objekt der langen Winternächte. Er erreicht kurz nach  Mitternacht seine Höchststellung im Süden und kann daher hervorragend beobachtet werden, denn er ist nach dem Untergang der Venus und des Mondes das hellste Objekt am Nachthimmel. Jedes Fernglas oder Teleskop bietet reizvolle Anblicke seiner umlaufenden Monde und der Strukturen in seiner Atmosphäre. Saturn kann am Morgenhimmel zunehmend früher in Richtung Südosten erspäht werden. Sein beeindruckendes Ringsystem wird aber erst im neuen Jahr wieder angemessen zu bewundern sein.

Spiralnebel in den Sternbildern Andromeda und DreieckIn der Nacht zum 14. Dezember sind zahlreiche Sternschnuppen zu sehen.  Sie ziehen relativ langsam über den Himmel, da sie „nur“ mit 35 km/s, scheinbar alle aus dem Sternbild Zwillinge kommend, in die Erdatmosphäre eindringen. Leider lässt der helle Mond nur die wenigen hellen Meteore erkennen.

Am Sternhimmel sinken die Sommersternbilder im Westen unter den Horizont, die Herbststernbilder erreichen ihre Höchststellung im Süden und die Wintersternbilder dominieren den Osthimmel.  Die Milchstraße ist in der ersten und letzten Dezemberwoche gut sichtbar und zieht sich vom Sternbild Adler im Westen über die Cassiopeia, dem Himmels-W, im Zenit bis zum Osthorizont in Fuhrmann und den Zwillingen mit dem strahlenden Jupiter. In ihrer Höchststellung am Südhimmel sind die beiden „benachbarten“ Spiralnebel mit Begleitern in den Sternbildern Andromeda und Dreieck aufzufinden. Beide können unter sehr günstigen Beobachtungsbedingungen auch mit den bloßen Auge gesehen werden, zeigen ihre Strukturen aber nur in Ferngläsern und Teleskopen.