Sternenhimmel November 2016

Riesenvollmond

Sternkarte für den Monat November 2016 Mit dem typischen Herbstmonat November beginnt endgültig die Zeit der langen Beobachtungsnächte – wenn das Wetter es zulässt. Denn die alte Monatsbezeichnung Nebelung erklärt sich nämlich aus der Tatsache, dass es bei Hochdruckwetterlagen in den Tälern oft zu dauerhafter Nebelbildung kommen kann. In den höher gelegenen Gebieten können nachts hervorragende Beobachtungsbedingungen herrschen. Im Monatsverlauf verkürzt sich die Tageslänge um eineinhalb Stunden. Die Sonne durchläuft bis zum 23. November das Sternbild Waage, danach den Skorpion und wechselt am letzten Tag des Monats in den nicht zu den klassischen Tierkreissternbildern gezählten Schlangenträger. Auf der recht flach über den Horizont laufenden Sonne lassen sich in Teleskopen noch immer Sonnenflecken und Protuberanzen beobachten.

Der zunehmende Mond steht am Monatsanfang als extrem schmale Sichel in der Abenddämmerung, im südlichen Bereich seiner Monatsbahn stehend, oberhalb von Venus und Saturn Zusätzlich kann die nicht von der Sonne beleuchtete Mondoberfläche im Erdlicht gesehen werden. Am 6. November ist der Erdtrabant weit nördlich vom rötlichen Mars bis nach 21 Uhr zu finden. Wir können am 14. November den größten Vollmond seit 68 Jahren bewundern, wenn er sich rot über den Osthorizont schiebt. Denn er befindet sich knapp drei Stunden vor dem exakten Vollmondtermin in seiner größten Erdnähe, dem Perigäum. Wie der Zusatzgrafik zu entnehmen ist, resultiert daraus eine geringe Vergrößerung der Mondscheibe, die bei weitem von einer Täuschung unseres optischen Wahrnehmungsapparates, als „Mondillusion“ bezeichnet, überlagert wird. Dabei werden Objekte, die sehr weit entfernt sind, in horizontalen Richtungen in ihrer Größe erheblich überschätzt gegenüber dem Anblick in vertikalen Richtungen. Man kann dies nachweisen, indem man den Mond einmal direkt über dem Horizont und dann einige Stunden später in großer Höhe fotografiert. Auf beiden Bildern erscheint dabei der Mond gleich groß. Am 25. November steht die sehr schmale abnehmende Mondsichel dann nahe am Riesenplaneten Jupiter.

Der Vollmond am 14. November Der Planet Merkur bleibt den ganzen Monat für das bloße Auge unsichtbar. Saturn kann allenfalls am Monatsanfang noch in der Abenddämmerung über dem Südwesthorizont erspäht werden, bevor die Sonne ihm zu nahe kommt und der Ringplaner überstrahlt wird. Venus dagegen wird unübersehbar zum Blickfang bald nach Sonnenuntergang. Ihre Sichtbarkeitsdauer beträgt am Monatsende mehr als zwei Stunden, da sie einen ständig wachsenden östlichen Abstand von der Sonne gewinnt. Mars bewegt sich während des Monats November aus dem Schützen in das Sternbild Steinbock und hält die Dauer seiner Sichtbarkeit über dem Südwesthorizont bis 21 Uhr, ist jedoch leider in Teleskopen kein attraktives Beobachtungsobjekt mehr, da er sich immer weiter von der Erde entfernt.

Jupiter wird mit seiner großen Helligkeit zum auffälligen Objekt vor der Morgendämmerung. Jedes Fernglas oder Teleskop bietet jetzt wieder reizvolle Anblicke der Mondstellungen und Oberflächenmerkmale wie helle Zonen und dunkle Bänder parallel zum Jupiteräquator. Die Raumsonde Juno umläuft ihn seit letztem Juli etwa jeden Monat einmal und erforscht dabei den Aufbau des Riesenplaneten

Die Milchstraße ist bis zur Monatsmitte ab 18.30 Uhr gut sichtbar und zieht sich vom Sternbild Adler über dem Westhorizont zur Cassiopeia (dem Himmels-W oder, je nach Blickrichtung, auch –M) im Zenit bis zum Osthorizont im Sternbild Fuhrmann. Auf den Stern Algol, der seine Helligkeit in auffälliger Weise regelmäßig ändert, sei hingewiesen; in der Grafik sind seine Position und die Daten seiner beobachtbaren Helligkeitsminima aufgeführt.

Optimal zu beobachten ist bis zum Jahresende der Andromedanebel M 31, die Schwestergalaxie unserer Milchstraße in mehr als 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie kann schon relativ leicht mit bloßem Auge als verschwommener Nebelfleck erkannt werden. Unter einem wirklich dunklen Landhimmel bietet M 31 mit ihren nahen Begleitern, den Zwerggalaxien M 101 und M 32, einen beeindruckenden Anblick im Feldstecher, der am besten auf einem Stativ fixiert ist. In größeren Teleskopen lassen sich sogar im Gesichtsfeld Teile der Spiralarme und dunkle Staubbänder neben der hellen Zentralregion unserer großen Nachbargalaxie erblicken. Daneben bieten die sehr unterschiedlichen offenen Sternhaufen, das bekannte „Siebengestirn“ oder Plejaden und h und chi als Doppelsternhaufen im Band der Milchstraße, schon in kleinsten optischen Geräten sehr attraktive Beobachtungsobjekte.