Riesenplanet Jupiter in bester Beobachtungsposition
Der gesamte Monat März ist meteorologisch gesehen der erste Frühlingsmonat, während der astronomische Frühlingsanfang erst am 20. März exakt um 5:30 Uhr beginnt, wenn der Mittelpunkt der Sonnenscheibe auf ihrer scheinbaren Jahresbahn den Himmelsäquator von Süd nach Nord überschreitet. Dieser Schnittpunkt wird seit der Antike als Widderpunkt bezeichnet. Wegen der Präzession, bedingt durch die Taumelbewegung der Erdachse, hat sich der Frühlingspunkt inzwischen in das Tierkreissternbild Fische verschoben. Die Bezeichnung Frühlings- Tagundnachtgleiche beschreibt dabei theoretisch die Beobachtungsbedingungen für Ereignisse am Sternhimmel. Am frühen Morgen des 27. März, dem Ostersonntag, erfolgt zusätzlich die Umstellung auf die Sommerzeit (MESZ), wobei unsere Uhren von 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt werden. Zu allen Zeitangaben in MEZ ist danach eine Stunde hinzuzählen.
Den abnehmenden Mond in seinem letzten Viertel findet man am Monatsanfang in der Nähe vom stetig auffälliger erscheinenden roten Planeten Mars und schon am nächsten Morgen beim Ringplaneten Saturn. Am 09. März steht der Neumond um 3 Uhr morgens vor der Sonne und zeigt sich ausnahmsweise als dunkle Scheibe während der einzigen totalen Sonnenfinsternis in diesem Jahr, dies allerdings nur über Indonesien und dem Pazifik. Schon am folgenden Abend zeigt sich die sehr schmale zunehmende Mondsichel mit einem beeindruckenden Erdlicht am Abendhimmel. Vier Tage vor Vollmond, am 19. März, dem bundesweiten Astronomietag, ist unser Trabant der Star als Beobachtungsobjekt. In der Nacht vom 21. zum 22. März wandert er beinahe schon als Vollmond am strahlend hellen Jupiter südlich vorbei und es ergibt sich dabei ein eindrucksvolles Bild der zurzeit hellsten Objekte am Nachthimmel. Am 23. März befindet sich der Ostervollmond im Sternbild Jungfrau. Da dies der erste Vollmond nach dem astronomischen Frühlingsanfang ist, folgt nach der Osterregel am Wochenende der Ostersonntag, an dem ja morgens auch die Sommerzeit beginnt. In den letzten Monatstagen schließlich zieht der zunehmende Mond ähnlich wie am Monatsanfang an Mars und Saturn vorbei, allerdings hat sich der scheinbare Abstand zwischen den beiden Planeten erkennbar verringert. Südlich von dieser Dreiergruppe ist noch der helle rote Überriesenstern Antares im Sternbild Skorpion zu sehen. Sein Name bedeutet so viel wie „Gegenmars“ bzw. „marsähnlich“ und man kann in den nächsten Monaten seine Farbe mit der vom allerdings erheblich helleren Mars gut vergleichen.
In diesem Monat bleiben die beiden sonnennahen Planeten Merkur und Venus für das bloße Auge unsichtbar, da sie von der Sonne überstrahlt werden. Unser roter Nachbarplanet Mars am Morgenhimmel wird zunehmend heller, so dass ihn von den hellen Sternen nur noch der „Flackerstern“ Sirius, der für uns hellste Fixstern, übertrumpft. Er wird jetzt endgültig auch als Beobachtungsobjekt sehr interessant, da seine Planetenscheibe zunehmend größer erscheint. Ende des Monats hat sich Mars stark dem Ringplaneten Saturn angenähert. Jupiter steht am 8. März in seiner Oppositionsstellung zur Sonne und ist nach Einbruch der Dunkelheit schon hoch in Südrichtung in bester Beobachtungssituation zu finden. Interessante Details seiner Atmosphäre sowie die verschiedenen Stellungen seiner vier hellen Monde sind in kleineren Teleskopen gut zu sehen. Dazu sind im März auch wieder Bedeckungen und Verfinsterungen dieser Monde im Teleskop zu verfolgen. Während es in den meisten Jahren nur recht selten zu gut beobachtbaren doppelten Schattendurchgängen kommt, gibt es in diesem Jahr im Monat März gleich achtmal solche Ereignisse. Man kann dann in größeren Teleskopen sehr schön die Wettläufe der beiden Mondschatten über die Jupiterscheibe verfolgen, wohingegen die Monde selbst vor der hellen Atmosphäre des Riesenplaneten normalerweise unsichtbar werden. Am Morgen des Oppositionstages ergibt sich als extrem seltene Situation, dass ab 1.30 Uhr für mehr als eine Stunde die beiden Monde Io und Europa vor ihren Mondschatten teilweise sichtbar werden und die auffälligen dunklen Schatten sichelförmig erscheinen. Diese Situation ist in der Zusatzgrafik dargestellt und bei klarem Himmel wird die Sternwarte in diesem Zeitraum geöffnet sein. Saturn erscheint immer früher über dem Südosthorizont in der Nähe des roten Überriesen Antares im Sternbild Skorpion. Ende des Monats kann der wunderbare Ringplanet mit seinem weit geöffneten Ringsystem und mehreren seiner Monde schon bald nach Mitternacht mit Teleskopen beobachtet werden.
Die Wintersternbilder sind mit ihren auffälligen hellen Sternen in die Westhälfte des Himmels gerückt, während die Frühlingssternbilder in der Osthälfte aufsteigen. Der strahlende Riesenplanet Jupiter findet sich im Sternbild Löwe. Der offene Sternhaufen Praesepe, die „Krippe“, ist ein interessantes Beobachtungsobjekt für Ferngläser in etwa 580 Lichtjahren Entfernung.
Das auffällige Sternenband der Milchstraße zieht sich von Südwesten nach Norden und kann im März in den Abendstunden ohne Mondlicht gut beobachtet werden. Außerdem kann bei sehr klarer Horizontsicht ohne störende „Lichtverschmutzung“ das Zodialkallicht als schwacher Lichtkegel vom Horizont nach Einbruch der Dunkelheit erspäht werden. Es ist reflektiertes Sonnenlicht von Staubteilchen in der Ebene der Planetenbahnen.