Sternenhimmel November 2017

Fernglasobjekt: „Goldener Henkel“ auf der Mondoberfläche

Sternkarte für den Monat November 2017 Mit dem leider zu oft nebelverhangenen Spätherbstmonat November beginnt endgültig die Zeit der langen Beobachtungsnächte. Denn im Monatsverlauf verkürzt sich die Tageslänge auf achteinhalb Stunden, da die Sonne in den südlichsten Bereichen ihrer Jahresbahn angelangt ist. Sie durchläuft bis zum 23. November das Sternbild Waage, danach den Skorpion und wechselt am vorletzten Tag des Monats in den nicht zu den klassischen Tierkreissternbildern gezählten Schlangenträger. Auf dem Weg zu ihrem Aktivitätsminimum zeigt sie immer seltener Sonnenflecken auf ihrer Oberfläche.

Der abnehmende Mond bedeckt in der Nacht vom 5. auf den 6. November mehrere Sterne im Sternbild Stier, ab 3 Uhr auch den roten Hauptstern Aldebaran. Am 15. November ist der Erdtrabant nördlich vom rötlichen Mars zu finden, am folgenden Morgen steht die sehr schmale abnehmende Mondsichel dann in der Nähe vom Riesenplaneten Jupiter und dem Morgenstern Venus. Am 20. November kann man die extrem schmale, jetzt aber zunehmende Mondsichel nahe Saturn und dem allerdings dicht über dem Horizont stehenden Merkur mit einem Fernglas erspähen. Am 28. November ist abends ab 18.30 Uhr wieder einmal für einige Stunden im Fernglas der sogenannte „Goldene Henkel“ auf der Mondoberfläche zu sehen. Man findet ihn am Terminator, der die innerhalb eines Monats wandernde Tag-/Nachtgrenze auf dem Mond darstellt. Das lunare Juragebirge rahmt die halbkreisförmige Regenbogenbucht (Sinus Iridum), eine Ausbuchtung des Regenmeeres (Mare Imbrium) mit etwa 260 km Durchmesser, ein. Da die höchsten Bergspitzen bis zu sechs Kilometer über den dunklen basaltischen Mareboden hinausragen, werden sie von der über diesem Gebiet langsam aufgehenden Sonne erheblich früher bestrahlt. Damit erscheint über der noch im Schatten befindlichen Region das halbkreisförmige Gebirge im gleißenden Sonnenlicht wie ein bogenförmiger Henkel. Die Zusatzgrafik zeigt das Zustandekommen dieses Phänomens und den Anblick im Fernglas bzw. Teleskop. Da der Mond keine Atmosphäre besitzt, fehlt naturgemäß die rötliche Verfärbung der Bergspitzen, wie sie z.B. beim sogenannten „Alpenglühen“ auftritt.

Der Goldene Henkel des Mondes Der Planet Merkur bleibt den ganzen Monat für das bloße Auge unsichtbar, kann aber bei guter Horizontsicht im letzten Monatsdrittel über dem Südwesthorizont mit einem Fernglas beobachtet werden. Saturn kann allenfalls bis zur Monatsmitte noch in der Abenddämmerung über dem Südwesthorizont erspäht werden und ist daher kein attraktives Beobachtungsobjekt mehr. Venus beendet am Monatsende ihre seit April laufende Rolle als Morgenstern. Mars baut während des Monats November seine Sichtbarkeitsdauer am Morgenhimmel aus, ist jedoch in Teleskopen leider noch kein attraktives Beobachtungsobjekt, da er sich immer noch weit von der Erde entfernt befindet.

Jupiter taucht wieder in der Morgendämmerung auf.

Die Milchstraße ist ohne überstrahlendes Mondlicht gut sichtbar und zieht sich vom Sternbild Adler über dem Westhorizont zur Cassiopeia (dem Himmels-W oder, je nach Blickrichtung, auch –M) im Zenit bis zum Osthorizont im Sternbild Fuhrmann. Auf den Stern Algol, der seine Helligkeit in auffälliger Weise regelmäßig ändert, sei hingewiesen. Von den sogenannten „Deep Sky“-Objekten

ist bis zum Jahresende der Andromedanebel M 31, die Schwestergalaxie unserer Milchstraße in mehr als 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung, optimal zu beobachten. Sie kann schon relativ leicht mit bloßem Auge als verschwommener Nebelfleck erkannt werden. Unter einem wirklich dunklen Landhimmel bietet M 31 mit ihren nahen Begleitern, den Zwerggalaxien M 101 und M 32, einen beeindruckenden Anblick im Feldstecher, der am besten auf einem Stativ fixiert ist. In größeren Teleskopen lassen sich sogar im Gesichtsfeld Teile der Spiralarme und dunkle Staubbänder neben der hellen Zentralregion unserer großen Nachbargalaxie erblicken. Daneben bieten die sehr unterschiedlichen offenen Sternhaufen, das bekannte „Siebengestirn“ oder Plejaden und h und chi als Doppelsternhaufen im Band der Milchstraße, schon in kleinsten optischen Geräten sehr attraktive Beobachtungsobjekte. Hingewiesen sei noch auf den selten sichtbaren hellen Stern Fomalhaut in seiner Höchststellung sowie auf das auffällige Sternenviereck des Pegasus.