Sternbild Großer Bär in bester Beobachtungsposition
Mit dem Monat März beginnt meteorologisch der erste Frühlingsmonat. Dagegen ist der exakte astronomische Frühlingsanfang erst am 20. März um 11:29 Uhr. Die Bezeichnung Frühlings-Tagundnachtgleiche beschreibt dabei theoretisch die Beobachtungsbedingungen. Am Morgen des 26. März erfolgt die Umstellung auf die Sommerzeit (MESZ), wobei unsere Uhren von 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt werden.
Am Abend des 14. März wandert unser Trabant, kurz nach seiner Vollmondphase, am strahlend hellen Jupiter und dem südlicher stehenden hellen Fixstern Spica vorbei. Am Morgen des astronomischen Frühlingsbeginns findet man den Mond im letzten Viertel nördlich von Saturn. In der Abenddämmerung des 29. März ist die hauchdünne Mondsichel weit südlich vom Planeten Merkur dicht über dem Westhorizont zu erspähen. In den letzten Monatstagen zieht der zunehmende Mond an Mars vorbei, ähnlich wie am Monatsanfang.
In diesem Monat bleiben die beiden sonnennahen Planeten Merkur und Venus für das bloße Auge Höhepunkte am Abendhimmel. Wenn Venus zu Beginn des letzten Monatsdrittels in der hellen Abenddämmerung verschwindet, wird der selten beobachtbare Merkur dicht über dem Westhorizont gerade sichtbar. Bis zum Monatsende ist er fast eine Stunde in der Abenddämmerung erkennbar. Venus läuft seit Monatsbeginn der Sonne entgegen, wodurch sich ihre Sichtbarkeitsdauer dramatisch verringert, die große Venussichel aber schon im Fernglas erkennbar wird. Bei klarer Sicht bis zum Horizont ist Venus am 21. und 22. März noch als Abendstern, aber auch schon in der Morgendämmerung sichtbar. Dieses Phänomen war als Doppelsichtbarkeit auch schon in der Antike bekannt. Der innere Nachbarplanet überholt die Erde auf ihrer sonnennäheren Bahn, wobei sie mehr als 8° nördlicher als die Sonne steht. Diese Situation zur sogenannten unteren Konjunktion tritt nur alle acht Jahre ein. Unser äußerer Nachbarplanet Mars ist weiterhin am Abendhimmel sichtbar, aber als Beobachtungsobjekt unattraktiv. Jupiter steht am Monatsende kurz vor der Oppositionsstellung zur Sonne und ist nach Einbruch der Dunkelheit in Südostrichtung zu finden. Interessante Details seiner Atmosphäre sowie die verschiedenen Stellungen seiner vier hellen Monde sind in kleineren Teleskopen gut zu sehen. Saturn erscheint immer früher über dem Südosthorizont. Ende des Monats kann der wunderbare Ringplanet mit seinem weit geöffneten Ringsystem und einigen Monden vor der Morgendämmerung mit Teleskopen beobachtet werden.
Die Wintersternbilder sind mit ihren auffälligen hellen Sternen in die Westhälfte des Himmels gerückt, während die Frühlingssternbilder in der Osthälfte aufsteigen. Zur günstigen Beobachtungszeit schiebt sich das ausgedehnte Sternbild Großer Bär (eigentlich als „Größere Bärin“ in Mythen der Antike bezeichnet) mit dem weithin bekannten Großen Wagen als Teil mit den helleren Sternen in Zenitnähe günstige Beobachtungsposition. Die Zusatzgrafik zeigt neben den Verbindungen der helleren Sterne auch die schon in Bildquellen aus Antike und Mittelalter bekannte Figur, aber auch die nur mit Fernglas bzw. teleskopisch erkennbaren benachbarten Galaxien und den Eulennebel, der als sogenannter planetarischer Nebel die Endphase der Entwicklung eines sonnenähnlichen Sterns aufzeigt. Ein entstandener Weißer Zwerg regt das abgestoßene Hüllenmaterial zum Leuchten an.
Das Mehrfachsternsystem Mizar/Alkor in der Deichsel wird von alters her als Augenprüfer genutzt.