Sternenhimmel Juni 2017

Ringplanet Saturn in kurzen Nächten gut zu beobachten

Sternkarte für den Monat Juni 2017 Mit dem Monat Juni beginnt das meteorologische Sommerquartal. Hoffentlich bringt es gute Beobachtungsbedingungen für den Ringplaneten Saturn dicht über dem Südhorizont, denn dort sind die störenden Luftturbulenzen besonders ausgeprägt. Die Sonne steht am 21. Juni um 6.24 Uhr MESZ in ihrer Höchststellung über dem Äquator. Damit ist die Sommersonnenwende im Sternbild Stier erreicht und es beginnt auch astronomisch das Sommerquartal. Während des ganzen Monats erleben wir die Zeit der „Weißen Nächte“, was einerseits beim Blick nach Norden romantische Gefühle wecken kann, die Beobachtung von lichtschwächeren Objekten allerdings einschränkt. Über dem noch schwach aufgehellten nördlichen Horizont lassen sich zusätzlich hin und wieder auffällig golden bis blauweißstrahlende, sehr dünne Wolkenschleier beobachten, die so genannten „Leuchtenden Nachtwolken“. Diese entstehen durch die Reflexion von Sonnenlicht an Eiskristallen in der Stratosphäre in ca. 80 km Höhe, haben also auf unser Wetter naturgemäß keinen direkten Einfluss. Die Sonne selbst steht als Beobachtungsobjekt mehr als 16 Stunden über dem Horizont und es bieten sich beste Bedingungen, die auffälligsten Erscheinungen und deren Veränderungen auf ihrer Oberfläche zu verfolgen. Allerdings ist die Sonne auf dem Weg zu ihrem Aktivitätsminimum, sodass auch wochenlang keine Sonnenflecken auftreten können.

Kurz nach seinem ersten Viertel steht der Mond wieder einmal in der Abenddämmerung nördlich beim Riesenplaneten Jupiter. Am 3. Juni ist das Duo bis zu seinem Untergang nach Mitternacht zu verfolgen. Am 10. Juni geht der Erdtrabant in der kürzesten Vollmondnacht, bedingt durch die tiefste Stellung über dem Südhorizont in diesem Jahr, am Ringplaneten Saturn vorbei. Am Morgen des Sommeranfangs findet man die abnehmende Mondsichel nahe bei der strahlenden Venus.

Merkur und Mars bleiben in diesem Monat in Sonnennähe und daher für das bloße Auge unsichtbar. Dagegen bleibt der Planet Venus in diesem Monat weiterhin am Morgenhimmel ein auffälliges Objekt mit maximalem Sonnenabstand. Im Teleskop ist im Monatsverlauf zu beobachten, dass der Anteil der vom Sonnenlicht bestrahlten Planetenscheibe, die selbst wegen des zunehmenden Abstands zwischen Erde und Venus kleiner wird, von 50% auf über 60% zunimmt. Der Riesenplanet Jupiter mit seinen vier hellen Monden und den dunklen Bändern und hellen Zonen in der schnell rotierenden Atmosphäre steht jetzt bei ausreichender Dämmerung schon in Richtung Südwesthimmel, kann aber noch gut beobachtet werden. In Der Ringplanet ist am 15. Juni am günstigsten zu beobachten. diesem Monat ist der Ringplanet Saturn ein wunderschönes Beobachtungsobjekt, da er am 15. Juni in Opposition zur Sonne steht und die ganze Nacht zu sehen ist. Er steht in etwa 1,35 Milliarden km Entfernung und ist wegen der maximal geöffneten Ringe recht hell. In der Zusatzgrafik ist seine Größe im Vergleich zu unserer Erde und die von der Erde aus sichtbaren unterschiedlichen Öffnungswinkel der Ringe im Verlaufe eines Saturnjahres dargestellt. Deshalb kann man in Teleskopen jetzt besonders gut das eindrucksvolle Ringsystem mit der auffälligen dunklen Cassinischen Teilung bestaunen sowie den Umlauf der fünf helleren Saturnmonde verfolgen. Die NASA-Raumsonde Cassini, die seit 13 Jahren den Planeten und seine größeren Monde vor Ort beobachtet, wird noch ein weiteres Vierteljahr das Ringsystem durchfliegen und die Atmosphäre des zweitgrößten Planeten Saturn genauer beobachten. Im Internet sind phänomenale Bilder zu bestaunen. Am 15. September soll dann die sich seit 20 Jahren im Sonnensystem bewegende Sonde in die Saturnatmosphäre eintauchen und dort verglühen.

Die Frühlingssternbilder sind nun deutlich nach Westen gerückt, während am Osthimmel das Sommerdreieck mit Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler aufzieht. Tief im Süden macht sich das Sternbild Skorpion mit dem rötlichen Antares bemerkbar, in dessen Umgebung Saturn auffällig hell leuchtet. Die Milchstraße ist erst nach Mitternacht im Südosten beeindruckend, denn man schaut dann in den Sternbildern Adler, Schütze und Skorpion in die dichtesten hellen Sternwolken und die durch Staub gekennzeichneten Dunkelnebel unserer Heimatgalaxie. Im Sternbild Schütze liegt, ca. 27000 Lichtjahre von der Erde entfernt, ein Schwarzes Loch mit etwa vier Millionen Sonnenmassen und bildet damit das Zentrum der Milchstraße. Es lohnt, mit einem Fernglas oder kleinem Fernrohr diese Bereiche in Ruhe zu bestaunen, die geschmückt sind mit einer Vielzahl beeindruckender Messier- und NGC-Objekte. Dabei sind für deren Beobachtung die Nachtstunden ohne störendes Mondlicht zur günstigsten Beobachtungszeit am besten geeignet. In den Sommernächten mit nicht tief unter dem Horizont stehender Sonne sind Satelliten wie die ISS gut zu sehen.