Planetenparade am Morgenhimmel
Im kurzen Wintermonat gewinnt die Sonne am Mittag fast 10° an Höhe, wodurch sich die Tageslänge um mehr als 1 Stunde und 40 Minuten verlängert. Unser Tagesgestirn wechselt Mitte des Monats aus dem Tierkreissternbild Steinbock in den Wassermann.
Die erdferne sehr schmale Mondsichel taucht ab dem 6. Februar mit sehr auffälligem Erdlicht am westlichen Dämmerungshimmel auf. Das gegenüber der direkt vom Sonnenlicht bestrahlten Sichel erheblich lichtschwächere Erdlicht ist von der Erde reflektiertes Sonnenlicht, das den größten Teil der Mondscheibe schwach beleuchtet. Unser Erdtrabant zieht am Abend des 10. Februar sehr weit südlich am rötlichen Mars vorbei. Am 27. Februar steht der jetzt abnehmende Mond nahe bei Jupiter und komplettiert die weiter unten beschriebene Planetenparade.
Der sonnennächste Planet Merkur, bei uns selten sichtbar, taucht Mitte des Monats in der westlichen Abenddämmerung auf und bleibt bis in die ersten Märztage für das bloße Auge sichtbar. Die sehr auffällige Venus, unser innerer Nachbarplanet, bleibt dagegen als Morgenstern weiterhin ein Blickfang in Richtung Südosten. Weil Mars, unser äußerer Nachbarplanet, immer nördlichere Positionen entlang seiner Bahn nahe der Ekliptik erreicht, bleibt seine Sichtbarkeitsdauer im Monatsverlauf in der ersten Nachthälfte beinahe konstant. Dabei entfernt sich der rote Planet stetig von der Erde und bleibt als Beobachtungsobjekt weiterhin unattraktiv. An den Abenden des 12. und 13. Februar zieht er zwei Monddurchmesser nördlich am Planeten Uranus vorbei, was im Fernglas verfolgt werden kann. Jupiter geht am Morgenhimmel im Südosten immer zeitiger auf und ist dann schon vor dem Einsetzen der Morgendämmerung ein auffälliges Beobachtungsobjekt. Er zeigt im Fernglas ständig wechselnde Anblicke, bedingt durch seine schnelle Rotation und den Umlauf seiner vier hellen Monde. Der Ringplanet Saturn taucht Mitte des Monats in der Morgendämmerung auf. Die nahestehende Venus kann als Orientierung für den viel fahler erscheinenden Planeten dienen, den sie am 18. Februar nördlich überholt. Spätestens ab diesem Zeitpunkt zieht eine morgendliche Planetenparade von hellen Planeten das Augenmerk auf sich, klare Horizontsicht vorausgesetzt. Wenn dann am Monatsende sich die abnehmende Mondsichel hinzugesellt, ist die scheinbare Sonnenbahn, die so genannte Ekliptik, für das bloße Auge sehr auffällig markiert. Die Zusatzgrafik dokumentiert dies sehr anschaulich, da diese Himmelskörper sich vor den Sternen der Tierkreissternbilder Skorpion mit dem hellen roten Stern Antares, dem nicht zu dem klassischen Tierkreis zählenden Schlangenträger und dem Sternbild Schütze, bewegen. Dieser Ausschnitt der scheinbaren Sonnenbahn befindet sich nur flach über dem südlichen Horizont. Dass in der Grafik Sternenhimmel fiktiv der 30. Februar (eigentlich der 2. März) auftaucht, ist übrigens kein Versehen, sondern dient der Vereinfachung, da immer nach 15 Tage der gleiche Himmelsanblick genau eine Stunde früher eintritt.
Die Wintersternbilder sind nun mit vielen auffällig hellen Sternen in die beste Beobachtungsposition in Richtung Süden gerückt. Das Funkeln der Sterne, die sich für uns wegen ihrer ungeheuren Entfernung als punktförmige Objekte zeigen, ist das Unterscheidungsmerkmal zu den vergleichbar hellen Planeten, die als für uns flächige Objekte ein sehr viel ruhigeres Erscheinungsbild zeigen. Damit ist ein einfaches Unterscheidungsmerkmal für das bloße Auge zwischen Planeten, gegenwärtig dem einzigen am Nachthimmel vor Mitternacht sichtbaren Planeten Mars, und den Sternen, etwa dem leuchtstärksten Fixstern, den oft so genannten „Flackerstern“ Sirius, gegeben. In der Sternkarte ist zudem noch auf die Positionen der Andromedagalaxie, auf den Doppelhaufen der beiden offenen Sternhaufen h und chi im Sternbild Perseus sowie auf die Plejaden hingewiesen, alles interessante Beobachtungsobjekte auch schon für das bloße Auge, sicher für Ferngläser.