Mond bedeckt Aldebaran letztmals für 15 Jahre
Im Verlauf des kurzen Spätwintermonats, früher Hornung genannt, gewinnt die Sonne am Mittag fast 10° an Höhe, wodurch die Tageslänge um mehr als 1 Stunde und 40 Minuten zunimmt. Unser Tagesgestirn wechselt Mitte des Monats aus dem Sternbild Steinbock in den Wassermann. Am 15. Februar schiebt sich der Neumond vor die Sonnenscheibe und es kommt zu einer partiellen Sonnenfinsternis, leider nur in Südamerika und der Antarktis beobachtbar.
Der kurze Monat Februar ist vollmondlos, wohingegen Januar und März jeweils zweimal die Vollmondphase bieten, was als „Blue Moon“ bezeichnet wird, astronomisch allerdings ohne Bedeutung ist. Erst in 19 Jahren tritt diese Kombination wieder auf. Der Mond zieht kurz nach seinem letzten Viertel ab dem Morgen des 8. bis zum 11. Februar nacheinander an der Planetenreihe Jupiter, Mars und Saturn vorbei. In der Abenddämmerung des 17. Februar steht die nun zunehmende, sehr schmale Mondsichel mit auffälligem Erdlicht über dem Westsüdwesthorizont. Am 23. Februar beginnt kurz vor Sonnenuntergang die Bedeckung des hellen roten „Stierauges“ Aldebaran durch den zunehmenden Halbmond. Dieses Ereignis kann nur mit Ferngläsern und Teleskopen beobachtet werden. Nach etwa einer Stunde wird Aldebaran an der beleuchteten Mondseite wieder sichtbar und kann dann in der Abenddämmerung auch mit dem bloßen Auge erfasst werden. Der Zusatzgrafik sind Ablauf und die genauen Zeiten entnommen werden. In größeren Teleskopen können auch die Bedeckungen der lichtschwächeren Komponenten des Mehrfachsternsystems von Aldebaran verfolgt werden. Diese Bedeckung des Aldebaran durch den Mond ist das letzte gut sichtbare Ereignis in Mitteleuropa für die kommenden fünfzehn Jahre. Bedeckungen heller Sterne durch den Mond sind selten, treten dann aber in Serien auf, da die Verschiebung der Mondbahn um die Erde bei jedem monatlichen Umlauf relativ gering ist. In früherer Zeit wurden die Beobachtungen solcher Bedeckungen zur genaueren Bahnbestimmung benutzt. So ist als erste eigene astronomische Beobachtung des berühmten Astronomen Nicolaus Copernikus eine Bedeckung von Aldebaran überliefert. Er war damals Studierender im Bereich Jura an der ältesten Universität in Europa in Bologna. Zusammen mit seinem damaligen Dozenten Domenico Maria di Novara, der als Kritiker des geozentrischen, auf Ptolemäus zurückzuführenden Weltbilds auftrat, beobachtete er eine Aldebaranbedeckung. Am Abend des 25. Februar ist wieder der sogenannte „Goldene Henkel“ des Mondes mit Ferngläsern und Teleskopen zu beobachten.
Der sonnennächste Planet Merkur bleibt in diesem Monat für das bloße Auge unsichtbar. Dafür macht sich Venus, unser innerer Nachbarplanet, am Abendhimmel kurz nach Sonnenuntergang im Südwesten wieder bemerkbar und eröffnet damit die Abendsternperiode bis September. Die Sichtbarkeit des äußeren Nachbarplaneten Mars am Morgenhimmel nimmt im Monatsverlauf erkennbar zu. Der Rote Planet befindet sich noch sehr weit von der Erde entfernt und bleibt daher als Beobachtungsobjekt noch wenig attraktiv. In den Tagen um den 10. Februar zieht er nördlich am roten Überriesenstern Antares im Sternbild Skorpion, der seinen Namen „Gegenmars“ der ähnlichen Färbung und Helligkeit verdankt, vorbei. Jupiter geht erst weit nach Mitternacht auf, ist dann aber ein auffälliges Beobachtungsobjekt. Er zeigt schon im Fernglas ständig wechselnde Anblicke, bedingt durch seine schnelle Rotation und den Umlauf seiner vier hellen Monde. Die Sichtbarkeitsbedingungen für den Ringplaneten Saturn verbessern sich zunehmend, da er immer früher am Morgenhimmel über dem Südosthorizont erscheint. Man kann nun vor der Morgendämmerung das berühmte Ringsystem und einige seiner Monde in Teleskopen beobachten. Der Öffnungswinkel, unter dem wir auf sein Ringsystem blicken, ist beinahe maximal, wodurch sich die scheinbare Helligkeit des Planeten erhöht und er trotz seiner gegenwärtig sehr horizontnahen Position recht auffällig ist.
Die Wintersternbilder sind nun mit den vielen auffällig hellen Sternen in die beste Beobachtungsposition in Richtung Süden gerückt. Man beachte deren Farben. In der Sternkarte ist zudem noch auf die Positionen der Andromedagalaxie und auf den Doppelhaufen der beiden offenen Sternhaufen h und chi im Sternbild Perseus hingewiesen, alles interessante Beobachtungsobjekte schon für Ferngläser.