Attraktives Objekt im Sternbild Orion
Im Verlauf dieses kurzen, in diesem Jahr aber durch einen zusätzlichen Schalttag verlängerten Wintermonats gewinnt die Sonne am Mittag fast 10° an Höhe, wodurch sich der lichte Tag um mehr als 1 Stunde und 40 Minuten verlängert. Auf der Jahresbahn durch die Tierkreissternbilder wechselt unser Tagesgestirn Mitte des Monats aus dem Tierkreissternbild Steinbock in das Tierkreissternbild Wassermann. Die Sonnenoberfläche zeigt nach ihrem Aktivitätsminimum Ende 2019 nun eine sehr hohe Anzahl an Sonnenflecken, die auf ein bevorstehendes Maximum hinweisen. Daher lohnen sich Sonnenbeobachtungen an den angebotenen Terminen auf der Sternwarte.
Am 7. Februar sieht man letztmals die schmale abnehmende Mondsichel in der hellen Morgendämmerung nahe der Venus, am 11. Februar steht die jetzt zunehmende Mondsichel erstmals in der Abenddämmerung und zeigt dann an den folgenden Abenden das sehr auffällige Erdlicht durch an der Erde reflektiertes Sonnenlicht. Unser Erdtrabant steht am Abend des 14. Februar als zunehmende Sichel südwestlich vom recht auffälligen Jupiter.
Der sonnennahe Planet Merkur, unser äußerer Nachbarplanet Mars sowie der Riesenplanet Saturn bleiben in diesem Monat für das bloße Auge bei uns unsichtbar. Venus bewegt sich im Februar durch die südlichsten Bereiche ihrer Bahn und kann erst ab der beginnenden Morgendämmerung bis kurz vor Sonnenaufgang gesehen werden. Wegen der zunehmenden Entfernung von der Erde ist ihre fast voll beleuchtete Planetenscheibe als Beobachtungsobjekt in Teleskopen wenig attraktiv. Der Riesenplanet Jupiter sollte dagegen abends gleich nach dem Dunkelwerden in noch bester Beobachtungsposition mit Fernglas oder Teleskop bestaunt werden. Wie in der Zusatzgrafik gezeigt, können viele Details in der schnell rotierenden und sehr dynamischen Jupiteratmosphäre beobachtet werden. Dazu gehören dunkle Bänder und helle Zonen parallel zum Äquator sowie der auffällige „Rote Fleck“, ein seit Jahrhunderten sichtbares Sturmtief. Schon im Fernglas lassen sich zudem die von Tag zu Tag wechselnden Stellungen der vier Galileischen Jupitermonde beobachten.
Die Wintersternbilder mit ihren vielen, auffällig hellen Sternen sind nun in die beste Beobachtungsposition in Richtung Süden gerückt, während im Westen die letzten Herbst- und im Osten die ersten Frühlingssternbilder mit dem hellen Stern Regulus sichtbar sind. Die Zentralregion des Sternbilds Orion um die drei auffälligen Gürtelsterne, die schon beim Bau der Pyramiden von Gizeh die Orientierung dieser „Weltwunder“ bestimmten, steht ganz prominent in optimaler Beobachtungsposition. der hellste Fixstern Sirius flackert fast in seiner Höchststellung über dem Südhorizont. Viele der mit bloßem Auge sichtbaren Sterne im Bereich des Sternbilds Orion gehören zu den massereichsten und deswegen leuchtkräftigsten Sternen in mehr als 1200 Lichtjahren Entfernung. Es handelt sich oft um Mehrfachsternsysteme, was allerdings nur mit anspruchsvollen Instrumenten erkannt werden kann. Viele davon werden in wenigen Millionen Jahren als Supernovae explodieren. Schon mit Fernglas, noch mehr naturgemäß mit empfindlicheren Teleskopen und fotografisch lassen sich Bereiche mit dem Material, aus dem diese Sterne entstehen können, als Nebel erkennen. Je nach ihrer Umgebung und Zusammensetzung gibt es dabei verschiedene Möglichkeiten, wie die sie bildenden Atome, Moleküle und Staubteilchen zum Leuchten angeregt werden. Nahestehende sehr heiße Sterne beispielsweise regen mit ihrer energiereichen Strahlung die Teilchen zum eigenen Strahlen an, wobei das rötliche Leuchten vom Wasserstoff, dem häufigsten Element im Weltall, verursacht wird. Durch energieärmere Strahlung wird die ankommende Strahlung nur reflektiert. Überwiegt der Staubanteil, wird Strahlung absorbiert und es kann nur die nicht sichtbare langwellige Infrarot- und Radio-Strahlung entweichen. Daher lassen sich Nebel einteilen in Emissions-, Reflektions- und Dunkelnebel. Die Zusatzgrafik zeigt einen Himmelsausschnitt, der geprägt ist durch eine Vielfalt attraktiver Beobachtungsobjekte für alle Beobachtungstechniken. Es ist das Sternentstehungsgebiet des Orionnebels M42/43 in etwa 1400 Lichtjahren Entfernung und zeigt diese dynamische Vielfalt zusammen auf engstem Raum ansprechend in unterschiedlichen Farben, chaotisch anmutenden Formen heller Gasnebel und dunkler Staubwolken mit den daraus entstandenen leuchtkräftigen Sternen, die in Hunderttausenden von Jahren einen prächtigen Sternhaufen bilden. Die Sternkarte zeigt außerdem noch die Positionen der Andromedagalaxie, der beiden offenen Sternhaufen h und chi im Sternbild Perseus, die Plejaden oder das „Siebengestirn“ sowie die aufsteigende Wintermilchstraße. Alle diese interessanten Beobachtungsobjekte sind schon für das bloße Auge, sicher aber in Ferngläsern und Teleskopen sichtbar.