Sternenhimmel April 2014

Unser roter Nachbarplanet in bester Beobachtungsposition

Sternkarte für den Monat April 2014Mars, roter Nachbar unseres blauen Heimatplaneten, erreicht am 8.April nach über zwei Jahren wieder einmal eine Oppositionsstellung zur Sonne und ist daher die ganze Nacht als auffällig rotes Himmelsobjekt zu sehen. Es ist in einer klaren Nacht nachvollziehbar, dass diese beeindruckende Erscheinung als bedrohlich empfunden und der Planet in der Antike dem Kriegsgott zugeordnet wurde. Interessant ist ein Vergleich mit dem ebenfalls strahlend hellen Jupiter und dem funkelnden Hauptstern der Jungfrau Spica, mit seinem blauweißen Licht.

Im April verlängert sich der Tag um fast zwei Stunden, weil die Sonne nördlichere Bereiche ihrer Jahresbahn erreicht. Sie wechselt am 19. April vom Tierkreissternbild Fische in den Widder.

Den Mond findet man am Monatsanfang als schmale Sichel mit Erdlicht über dem Westhorizont. Kurz vor dem ersten Viertel geht er am 6. April in den nördlichsten Bereichen seiner monatlichen Bahn an Jupiter vorbei. In der Nacht vom 14. zum 15. April läuft der Ostervollmond zwischen dem Planeten Mars und der hellen Spica hindurch. An diesem Morgen wird der Mond total verfinstert, leider erst, nachdem er für uns untergegangen ist. Auch die zwei Wochen später eintretende ringförmige  Sonnenfinsternis bleibt für uns ebenfalls unbeobachtbar. Gründonnerstag findet man den Erdtrabanten bei Saturn, am 26. April dient die schmale Mondsichel zum Auffinden der Venus in der Morgendämmerung.

 

 

Der Mars ist unser nach außen nächster Nachbarplanet im Sonnensystem.

In diesem Monat bleibt der sonnennahe Planet Merkur für das bloße Auge unsichtbar. Venus dagegen kann in der Morgendämmerung für eine Stunde aufgefunden werden. Ihre Helligkeit und Größe nehmen ab, während der beleuchtete Teil der Planetenscheibe zunimmt. Mars steht nördlich von Spica; im Monatsverlauf ist seine Bewegung in Form der Oppositionsschleife bezogen auf den Fixstern besonders gut  zu verfolgen. Wegen seiner stärker elliptischen Bahn ist er erst am 14. April mit 92,4 Millionen km in seiner größten Erdnähe. Mit Teleskopen ist bei guten Sichtbarkeitsbedingungen eine Vielzahl von Oberflächendetails erfassbar, wie sie auf der Zusatzgrafik zu sehen sind.  Jupiter steht nach Einbruch der Dunkelheit in guter Beobachtungsstellung, so dass interessante Details seiner Atmosphäre sowie die verschiedenen Stellungen der vier hellen Monde in kleineren Teleskopen gut zu beobachten sind. Die Sichtbarkeitsbedingungen für den Ringplaneten Saturn verbessern sich im Monatsverlauf. Zum Monatsanfang erscheint er vor Mitternacht über dem Südosthorizont. Das wunderbare, weit geöffnete Ringsystem mit seiner Teilung und bis zu sechs Monde sind mit Teleskopen ab Mitternacht am besten zu beobachten.

Die Wintersternbilder mit ihren auffällig hellen Sternen sind im Westen in Horizontnähe gerückt, während die Frühlingssternbilder den Südhimmel in bester Beobachtungsposition dominieren. Damit werden Galaxien und Kugelsternhaufen in den Sternbildern Löwe, Jungfrau, Haar der Berenike und Großer Bär zu bevorzugten Beobachtungsobjekten für die Amateurastronomen.

Das auffällige Sternenband der Milchstraße mit ihren eingestreuten hellen Stern- und dunklen Staubwolken ist im ersten Monatsdrittel in den Abendstunden gut beobachtbar. Es zieht sich recht horizontnah von Südwesten nach Nordosten.