Sternenhimmel Dezember 2021

Offene Sternhaufen als attraktive Beobachtungsobjekte

 

Sternkarte für den Monat Dezember 2021 Mit dem letzten Monat eines Jahres beginnt meteorologisch das Winterquartal. In dieser Zeit können die längsten klaren und kalten Beobachtungsnächte genutzt werden, die Veränderungen am Sternhimmel zu verfolgen, wozu auch die Drehung der „Sternenuhr“ aus Großem Wagen und Himmels-W  gehört. Die Sonne durchläuft am 21. Dezember um 16:59 Uhr den südlichsten Punkt ihrer Jahresbahn im Sternbild Schütze und erreicht damit die so genannte Wintersonnenwende. Mit dem kürzesten lichten Tag hat dann auch astronomisch der Winter begonnen. Im Monatsverlauf verändert sich die Tageslänge kaum merkbar, allerdings ist noch eine leichte Verspätung des Sonnenaufgangs bis Monatsende feststellbar. Die totale Sonnenfinsternis am 4. Dezember ist leider nur in der Antarktis zu beobachten.

Vom 6. bis zum 9. Dezember wandert die zunehmende Mondsichel an einer prominenten Planetenreihung über dem Südwesthorizont vorbei; zuerst ist sie südlich der strahlenden Venus, danach auch unterhalb des erheblich lichtschwächeren Ringplaneten Saturn und schließlich südlich des auffälligen Riesenplaneten Jupiter zu beobachten. Am 18. Dezember ist unser Erdtrabant als Vollmond die lange Nacht mit 16 Stunden Dauer dort zu bestaunen, wo man die Sonne tagsüber zur Sommersonnenwende findet.        

Im Dezember sind alle hellen Planeten für das bloße Auge sichtbar, wobei der nur selten freiäugig zu sehende sonnennahe Planet Merkur erst in den letzten Monatstagen am Abendhimmel in der Dämmerung nach Sonnenuntergang dicht über dem Südwesthorizont erspäht werden kann und die auffällige Planetenversammlung über dem Südwesthorizont erweitert.

Dabei steht die auffälligere Venus als Abendstern am 29. um 17 Uhr in der Nähe und kann gewissermaßen als Aufsuchhilfe für einen Fernglasanblick beider Planeten dienen. Unser innerer Nachbarplanet erreicht um den 4. Dezember ihre maximale Helligkeit und kann theoretisch mit bloßem Auge am Tageshimmel aufgefunden werden. Im Monatsverlauf kann zudem die ständig wachsende Venussichel in optischen Geräten beobachtet werden. Der wegen seines noch großen Abstands zur Erde lichtschwache Mars taucht nach einigen Monaten in Sonnennähe nun wieder kurz nach dem Beginn der Morgendämmerung über dem Südosthorizont auf. In der letzten Woche des Jahres passiert er nördlich den ähnlich gefärbten Hauptstern des Sternbilds Skorpion Antares=„Gegenmars“. Am Silvestermorgen ergänzt die abnehmende Mondsichel diese beiden ab 7 Uhr zu einem attraktiven Dreieck. Jupiter kann schon in der Abenddämmerung in noch ausreichender Höhe über dem Horizont mit seinen hellen vier Monden und den Strukturen in seiner Atmosphäre beobachtet werden. Beobachtungen des Ringplaneten Saturn sollten sofort nach dem Ende der Abenddämmerung beginnen, da er bald unter dem Horizont verschwindet.

In der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember können wegen des überstrahlenden Mondes nur die helleren Sternschnuppen des stärksten Meteorstroms im Jahresverlauf beobachtet werden. Die so genannten Geminiden-Meteore dringen mit  35 km/s in die Erdatmosphäre ein und verursachen dabei die beeindruckenden Leuchterscheinungen. Offene Sterrnhaufen

Vom Dunkelwerden bis Mitternacht tauchen die letzten Sommersternbilder im Westen unter dem Horizont ab, die Herbststernbilder nehmen deren Stellung ein und die Wintersternbilder dominieren den Ost- und Südhimmel. Am Morgenhimmel sind dann schon alle Frühlingssternbilder im Osten über dem Horizont zu sehen. Abends ist die Milchstraße ohne störendes Mondlicht gut sichtbar vom Sternbild Adler über dem Westhorizont zur Kassiopeia („Himmels-W“) im Zenit bis zum Osthorizont in den Sternbildern Fuhrmann und Zwillinge. Als weiteres herausragendes Beobachtungsobjekt steht die größere Nachbargalaxie unserer Milchstraße, der nach seiner Position im Sternbild Andromeda benannte Andromedanebel, in günstiger Beobachtungposition. Die Zusatzgrafik zeigt zudem attraktive sogenannte offene Sternhaufen, die günstig zu beobachten sind. Es handelt sich dabei im Allgemeinen um recht junge Überbleibsel der Sternentstehungsprozesse in ausgedehnten Gas- und Staubnebeln. Sie bieten einen wahren Augenschmaus wie Schmuckkästchen am Firmament in Ferngläsern und kleinen Teleskopen. Denn je nach der Anzahl gebildeter Sterne, deren Entwicklung sowie ihrer Entfernung von uns kann man mehr oder weniger von ihnen entweder dicht gedrängt oder in lockerer Formation, mit unterschiedlichen Farben und Helligkeiten wahrnehmen. Der Fantasie zum „Erkennen“ von Figuren sind dabei keine Grenzen gesetzt (Eulen- oder Libellennebel, „Siebengestirn“). Die Plejaden und der Doppelsternhaufen h und chi im Sternbild Perseus können schon mit bloßen Augen erfasst werden.