Sternenhimmel Februar 2021

Attraktive Objekte im Sternbild Orion

Sternkarte für den Monat Februar 2021 Im Verlauf dieses kurzen Wintermonats gewinnt die Sonne am Mittag fast 10° an Höhe. Dadurch verlängert sich der lichte Tag um mehr als 1 Stunde und 40 Minuten. Unser Tagesgestirn wechselt Mitte des Monats auf ihrer Jahresbahn aus dem Tierkreissternbild Steinbock in das Tierkreissternbild Wassermann. Die Sonne  zeigt nach ihrem Aktivitätsminimum Ende 2019 eine langsam ansteigende Tendenz, kleinere Sonnenfleckengebiete auszubilden. Am 8. Februar sieht man letztmals die schmale abnehmende Mondsichel in der hellen Morgendämmerung, am 13. Februar steht die jetzt zunehmende Mondsichel erstmals in der Abenddämmerung und zeigt dann an den folgenden Abenden das sehr auffällige Erdlicht durch an der Erde reflektiertes Sonnenlicht. Unser Erdtrabant zieht am Abend des 18. Februar als zunehmender Halbmond südlich am rötlich erscheinenden Mars vorbei.

Beide sonnennahe Planeten Merkur und Venus sowie die beiden Riesenplaneten Jupiter und Saturn bleiben bei uns in diesem Monat für das bloße Auge unsichtbar. Mars, unser äußerer Nachbarplanet, bewegt sich in diesem Monat durch die nördlichsten Bereiche seiner Bahn auf das Goldene Tor der Ekliptik zu und kann von der Abenddämmerung bis nach Mitternacht gesehen werden. Wegen der zunehmenden Entfernung von der Erde ist der rote Planet  als Beobachtungsobjekt in Teleskopen wenig attraktiv. Allerdings wird er in den nächsten Wochen von drei technisch aufwändigen Raumsonden erreicht werden. Der Erfolg ist nicht so selbstverständlich, da fast die Hälfte aller bisherigen Missionen am Mars gescheitert ist. Die Astronomen werden mit ihren unterschiedlichen Untersuchungsprogrammen sukzessive neue Erkenntnisse über den Nachbarplaneten gewinnen. So wird es erstmals durch die stark elliptische Bahn der Sonde aus den Vereinigten Arabischen Emiraten möglich sein, die gesamte Marsatmosphäre bei einem Umlauf in mehr als 20000 km Abstand dauerhaft zu überwachen und dabei auch deren Verluste an Molekülen durch die Strahlung der Sonne genauer zu bestimmen. Die chinesische Marsmission umfasst einen Orbiter, der die Oberfläche umfassend und detailreich kartographieren soll, sowie einen Lander mit einem Rover, die beide ab April  meteorologische und geologische Untersuchungen durchführen sollen. Sie werden vorhandenes Wasser und Eis auf und unter der Oberfläche aufspüren. Die umfangreiche US-amerikanische Mission mit Orbiter, Landesonde und Rover mit einem kleinen Helikopter wird verschiedene Aufgaben erfüllen: Gesteinsproben von der Oberfläche und aus Bohrungen sammeln, die nach einer Analyse bis zu einer künftigen Rückholmission sicher verstaut werden; Suchverfahren zum Aufspüren von Lebensspuren; Produktion von Sauerstoff aus Kohlendioxid; das Verhalten einer kleinen Drohne in der dünnen Marsatmosphäre austesten und weitere wichtige Fragestellungen bearbeiten. Alles kann den hohen finanziellen Aufwand nur dann rechtfertigen, wenn die Missionen erfolgreich verlaufen.

Himmel um den Orionnebel Die Wintersternbilder mit vielen auffällig hellen Sternen sind in die beste Beobachtungsposition in Richtung Süden gerückt, während im Westen die letzten Herbst- und im Osten die ersten Frühlingssternbilder mit dem hellen Stern Regulus sichtbar sind. Es steht ganz prominent die Zentralregion des Sternbilds Orion um die drei auffälligen Gürtelsterne, die schon beim Bau der Pyramiden von Gizeh die Orientierung der „Weltwunder“ bestimmten, in optimaler Beobachtungsposition. Die Zusatzgrafik zeigt diesen Himmelsausschnitt, der geprägt ist durch eine Vielfalt attraktiver Beobachtungsobjekte für alle Beobachtungstechniken.  Die meisten der mit bloßem Auge sichtbaren Sterne in diesem  Bereich gehören zu den massereichsten und deswegen leuchtkräftigsten Sternen in mehr als 1200 Lichtjahren Entfernung. Es handelt sich oft um Mehrfachsternsysteme, was allerdings nur mit anspruchsvollen Instrumenten erkannt werden kann. Viele davon werden in wenigen Millionen Jahren als Supernovae explodieren. Schon mit Fernglas, noch mehr naturgemäß mit empfindlicheren Teleskopen und fotografisch lassen sich Bereiche mit dem Material, aus dem diese Sterne entstehen können, als Nebel erkennen. Je nach ihrer Umgebung und Zusammensetzung gibt es dabei verschiedene Möglichkeiten, wie die sie bildenden Atome, Moleküle und Staubteilchen zum Leuchten angeregt werden. Nahestehende sehr heiße Sterne regen mit ihrer energiereichen Strahlung die Teilchen zum eigenen Strahlen an, wobei das rötliche Leuchten vom Wasserstoff, dem häufigsten Element im Weltall, verursacht wird. Durch energieärmere Strahlung wird die ankommende Strahlung nur reflektiert. Überwiegt der Staubanteil, wird Strahlung absorbiert und es kann nur die nicht sichtbare langwellige Infrarot- und Radio-Strahlung entweichen. Daher lassen sich Nebel einteilen in  Emissions-, Reflektions- und Dunkelnebel. Das Sternentstehungsgebiet des Orionnebels M42/43 in etwa 1400 Lichtjahren Entfernung zeigt diese dynamische Vielfalt auf engstem Raum ansprechend in unterschiedlichen Farben, chaotisch anmutenden Formen heller Gasnebel und dunkler Staubwolken und mit den daraus entstandenen leuchtkräftigen Sternen. Die Sternkarte zeigt die Positionen der Andromedagalaxie,  die beiden offenen Sternhaufen h und chi im Sternbild Perseus, die Plejaden sowie die aufsteigende Wintermilchstraße. Alle diese interessanten Beobachtungsobjekte sind schon für das bloße Auge, sicher aber in Ferngläsern und Teleskopen sichtbar.