Totale Mondfinsternis am frühen Morgen
Das neue Jahr 2019 ist ein Gemeinjahr mit 365 Tagen. Im Monatsverlauf wechselt die Sonne aus dem Sternbild Schütze in den Steinbock und gewinnt dabei langsam nördlichere Positionen, wodurch die Tageslänge um etwa eine Stunde zunimmt. Unser Heimatplanet befindet sich zurzeit im sonnennächsten Bereich seiner elliptischen Jahresbahn um die Sonne. Momentan ist der Abstand beider Körper um etwa 5 Mio. km geringer als Anfang Juli. Für die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen ist allerdings die Neigung der Erdachse gegen die Bahnebene der Erde verantwortlich, die im Nordwinter bei uns nur einen flachen Einstrahlwinkel der Sonnenstrahlen zulässt.
Astronomischer Höhepunkt ist in diesem Monat bei klarem Himmel die in Richtung Westen beobachtbare totale Mondfinsternis am Morgenhimmel des 21. Januar. Der Zusatzgrafik ist zu entnehmen, wie solche Finsternisse entstehen und wie sich der zeitliche Ablauf der unterschiedlichen Phasen darstellt. Außerdem ist zu erkennen, dass die besonders beeindruckende Phase der Totalität über eine Stunde vor Beginn der Morgendämmerung verfolgt werden kann, wenn der Mond noch recht hoch über dem Westhorizont zu finden ist. Die orange-rote Färbung der eigentlich vollständig verfinsterten Mondscheibe ist durch die Ablenkung der langwelligen Sonnenstrahlung in der Erdatmosphäre verursacht. Dadurch gelangt, je nach dem Staubanteil in den Luftschichten bedingt z.B. durch heftige Vulkanausbrüche, mehr oder weniger von diesem Licht in den theoretisch schwarzen Kernschatten der Erde. Aus der Helligkeitsstufe der Mondscheibe während der Totalität lassen sich also Rückschlüsse auf die Staubbelastung unserer Atmosphäre ziehen. Insgesamt nimmt die Helligkeit auf etwa ein Zehntausendstel der des normalen Vollmonds ab. Es lohnt die Beobachtung dieser Finsternis, da sie für ein volles Jahrzehnt die letzte bei uns gut sichtbare totale Mondfinsternis sein wird. Zusätzlich sei noch auf folgende auffällige Konstellationen zwischen hellen Planeten und dem Mond hingewiesen. So zieht die abnehmende Mondsichel zweimal in diesem Monat an der strahlenden Venus und dem wieder besser sichtbaren Jupiter vorbei. Bei der Begegnung am Monatsanfang stehen die beiden Planeten noch recht weit auseinander, am Monatsletzten findet man um 6.30 Uhr die Sichel zwischen den Planeten über dem Südosthorizont. Am 12. Januar steht der schmale zunehmende Mond südlich vom nicht mehr so auffälligen roten Planeten Mars.
Der sonnennächste Planet Merkur sowie der Ringplanet Saturn bleiben in diesem Monat für das bloße Auge unsichtbar. Dagegen ist Venus im Januar als strahlender Morgenstern weiterhin ein Blickfang. Sie erreicht ihren größten Winkelabstand von der Sonne und bietet daher ihre beste Beobachtungsperiode in diesem Jahr. Interessant ist die Beobachtung der Veränderung des Abstands der beiden hellsten Planeten Venus und Jupiter im Monatsverlauf. In den Tagen um den 22. Januar zieht die schnellere Venus nördlich am Riesenplaneten vorbei. Der Planet Mars hält seine Sichtbarkeitsdauer am Abendhimmel. Durch seine große Entfernung von der Erde ist die Größe der Planetenscheibe allerdings so gering, dass mit Amateurteleskopen kaum noch Details der Marsoberfläche erkennbar sind. Jupiter erscheint im Monatsverlauf immer früher über dem Südosthorizont und erlaubt ständig mehr Beobachtungsmöglichkeiten von Details der veränderlichen, rasch rotierenden Atmosphäre des Riesenplaneten. Zur Verfolgung der Umläufe seiner vier hellen Monde reicht schon ein Fernglas.
In diesem Jahr kann einer der stärksten Meteorströme unter guten Bedingungen