Der rote Planet Mars in Erdnähe lädt zur Beobachtung ein
Der März ist meteorologisch der erste Frühlingsmonat. Astronomisch ist erst am 20. 03., genau um 6:14 Uhr Frühlingsbeginn, wenn die Sonne auf ihrer scheinbaren Jahresbahn den Himmelsäquator von Süd nach Nord überquert. Die Bezeichnung Frühlings- Tagundnachtgleiche beschreibt dabei die Beobachtungsbedingungen für Ereignisse am Sternhimmel. Der lichte Tag verlängert sich im Monatsverlauf um fast zwei Stunden, während die Sonne scheinbar aus dem Tierkreissternbild Wassermann in das der Fische übertritt. Für die Sonnenbeobachtung ist bedeutsam, dass uns die Sonne Anfang März ihren Südpol maximal zuneigt.
Am Sonntag, den 25.03. erfolgt die Umstellung von MEZ auf MESZ, und zwar werden unsere Uhren um 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt, was Auswirkungen auf die Beobachtungszeiten hat.
Der Mond startet am Monatsbeginn schon östlich von Jupiter mit seinem Ersten Viertel im Sternbild Stier, durchläuft die nördlichsten Bereiche seiner monatlichen Bahn und erreicht am 08.03. im Sternbild Löwe seine Vollmondstellung. Dabei bildet er mit dem in Erdnähe stehenden Planeten Mars und Regulus, dem Hauptstern des Löwen, in der vorhergehenden Nacht ein auffälliges Dreieck. Am 11.03. geht er dann an Saturn, der zurzeit in der Jungfrau steht, weit südlich vorbei. Am 15.03. steht er im Letzten Viertel in seinem südlichsten Bahnbereich im Sternbild Schütze. Die Neumondphase wird am 22.03. in der Nähe des Frühlingspunktes erreicht. Bei guter Horizontsicht zeigt sich die schmale Mondsichel über dem Westhorizont ab dem 23.03. In den folgenden Tagen zieht die erneut auf das Erste Viertel zulaufende Mondsichel an Jupiter am 25.03. nördlich und am nächsten Abend an der Venus – in diesem Monat allerdings südlich – vorbei. Zum zweiten Mal steht der Mond dann am 30.03. in der zunehmenden Halbmondphase. Dabei lässt sich während dieser Tage wieder, wie im Vormonat, das aschfarbene Mondlicht sehr gut beobachten, wobei das reflektierte Sonnenlicht von der Erde auch die noch nicht von der Sonne bestrahlte Mondoberfläche gut erkennbar macht.
Die hellen Planeten bieten in diesem Monat eine Vielfalt an auffälligen Konstellationen. Höhepunkt dabei sind die günstigsten Beobachtungsbedingungen seit zwei Jahren für den rötlich erscheinenden Mars, der am 03.03. in Opposition zur Sonne im Sternbild Löwe steht. Wegen seiner elliptischen Bahn wird der geringste Abstand zur Erde allerdings erst zwei Tage später erreicht. Für Teleskopbesitzer sind nun optimale Bedingungen zur Betrachtung der weißen Nordpolarkappe, die überwiegend aus Kohlendioxideis besteht, sowie zur Verfolgung der Veränderungen auf der Nordhalbkugel des Mars im beginnenden Sommer gegeben. Weiterhin lassen sich auf der Oberfläche dunkle Gebiete wie die große Syrte im Süden von helleren Bereichen unterscheiden. Da Mars eine ähnlich lange Rotationsdauer wie die Erde besitzt, kann man in einer klaren Beobachtungsnacht weit mehr als die Hälfte der Marsoberfläche überblicken. Beobachtet man dagegen täglich immer zur gleichen Uhrzeit, benötigt man mehr als fünf Wochen zum Erfassen der gesamten Oberfläche, wobei dazu jeweils die Höchststellung im Süden die günstigste Beobachtungszeit darstellt.
Während Mars schon in der Dämmerung als auffälliges Objekt im Osten über dem Horizont steht, erscheint der Planet Merkur am Monatsanfang im Westen und sollte ab 18.30 Uhr sichtbar werden und dann etwa eine Stunde verfolgt werden können, bevor er im Horizontdunst verschwindet. Damit hat er seine beste Periode der Abendsichtbarkeit erreicht, die bis zum 11. 03. andauert. Wer Merkur noch nie gesehen hat, sollte diese Gelegenheit zum relativ leichten Auffinden nicht ungenutzt vorübergehen lassen. Mit Merkur sind am Monatsanfang alle hellen Planeten in der ersten Nachthälfte zu beobachten.
Der Planet Venus ist von Sonnenuntergang bis zum Verschwinden unter dem Westhorizont um 22 Uhr am Monatsanfang und nach 24 Uhr (MESZ) am Monatsende strahlender Abendstern. Sie kann von scharfsichtigen Menschen sogar am Taghimmel mit bloßem Auge gefunden werden, was am Samstag, dem 26.03., durch die nahestehende vier Tage alte Mondsichel erleichtert wird. Im Fernrohr zeigt Venus Phasengestalt wie der Mond, wobei der Planet am Monatsende als Halbvenus erscheint.
Jupiter, der jetzt erheblich lichtschwächere Partner von Venus am Abendhimmel, wird von ihr vom 13. bis zum 15.03 im Abstand von sechs Vollmonddurchmessern nördlich überholt. Die sichtbare Veränderung der Positionen beider Planeten lässt sich den ganzen Monat gut verfolgen. Allerdings verkürzen sich die Zeiten zur Beobachtung von Jupiter und seiner vier hellen Monde im März ganz drastisch.
Die Sichtbarkeitsbedingungen für den Ringplaneten Saturn, nahe Spika, dem hellsten Stern in der Jungfrau, verbessern sich zunehmend, da er immer früher über dem Südosthorizont erscheint. Ende des Monats kann der wunderbare Ringplanet mit mehreren seiner Monde schon ab 22 Uhr mit Teleskopen beobachtet werden.
Die Wintersternbilder sind nun mit ihren auffälligen hellen Sternen in die Westhälfte des Himmels gerückt, während die Frühlingssternbilder sich in der Osthälfte zeigen. Damit werden Galaxien und Kugelsternhaufen zu Beobachtungsobjekten für Amateurastronomen. Die Milchstraße ist von der Monatsmitte bis zum Auftauchen des Mondes Ende des Monats in den Abendstunden gut beobachtbar. Sie zieht sich von Südwesten nach Norden.