Geheimnisvolle Zwergplaneten

Acht Planeten stellen neben der Sonne die markanten Himmelskörper unseres Planetensystems dar. Als man sich im 19. Jh. auf die Suche nach weiteren Planeten machte, vermutete man einen Planeten zwischen Mars und Jupiter – und entdeckte dort zwar einige größere Körper aber eben auch einen ganzen Gürtel aus vielen kleinen Brocken, den Asteroidengürtel. Der größte der Asteroiden – die Ceres – sieht eher wie ein Planet als wie ein unförmiger Brocken aus und wird heute in die Klasse der Kleinplaneten eingeordnet. Im 20. Jh. entdeckte man dann jenseits des Uranus einen weiteren Gürtel, der heute als „gestreute Scheibe“ (scattered disk) bezeichnet wird, in dem sich ebenfalls größere Körper finden, die Planeten nicht unähnlich sind. Der erste und einer der größten der dort entdeckten Körper ist Pluto und gehört ebenso zu den Kleinplaneten unseres Systems.

Die Raumsonde "New Horizons" bei Pluto und seinem Mond Charon (künstlerische Darstellung, NASA)

In diesem Jahr schicken sich zwei Raumsonden an, die Geheimnisse der eisigen Kleinplaneten zu erforschen: Seit März 2015 umkreist „Dawn“ die Ceres im Asteroidengürtel und befindet sich zurzeit im Sinkflug zu einer niedrigeren Umlaufbahn, um von dort aus eine detaillierte Karte zu erstellen. Die zweite Raumsonde, „New Horizons“, ist auf dem Wege zu den äußeren Bereichen unseres Planetensystems und wird am 14. Juli 2015 Pluto und seine Monde passieren und dabei Untersuchungen aus der Nähe durchführen. Mit beiden Missionen werden weitere Erkenntnisse über die Entwicklung unseres Sonnensystems erwartet.

Der Referent ist Prof. Dr. Andreas Schrimpf.

Datum: 

05.06.2015 - 20:00
Vortrag im Seminarraum der Sternwarte